• N'Abend,


    bei vielen Kreiselunfällen ist zu beobachten, dass als Unfallursache "Herzversagen/Herzinfarkt" diagnostiziert wird. Ist dies nun eine (den Angehörigen entgegenkommende) "Vereinfachung" oder am Ende "nur" schlicht falsch ? Es mag ja sein, dass die schlussendliche Todesursache wirklich Herzversagen ist, aber der wahre Grund für den bedauerlichen Unglücksfall ist sicher immer ein Anderer ...


    Jan hatte da mal ne' halbwegs genaue Statistik über die Unfälle pro Gerät (war glaube ich von http://www.rebreatherworld.com/ ...). Gibt es vertrauenwürdige Untersuchungen zu dieser Thematik ?


    Das soll's als Start erst mal gewesen sein ...


    Olaf

  • Hallo Olaf,


    das Myocard (Herzmuskelgewebe) reagiert sehr sehr empfindlich auf Unterversorgung mit O2( Hypoxie), so finden sich bei den gerichtsmedizinsichen Sektionen eines Verunfallten/Opfer mit einem Hypoxieproblem meist nachweisbare hypoxiebedingte Areale am Myocard, die dem Bild eines klassischen Myocardinfarktes ähnlich sind.
    Das Pumpversagen des Herzens ist ja nur die Folge der Hypoxämie.


    Und wenn vor dem Pathologen dann ein ansonsten gesunder Mensch liegt und die Hypoxiezeichen am Myocard sind ausgeprägt wird aus der Hypoxie eben ein Myocardinfarkt, auch wenn es nicht der klassische Infarkt ist, dem ein partieller/vollständiger Verschluss einer/mehrerer Koronaraterie zugrunde liegt.


    Prävention gegen Hypoxie :


    richtige Gaswahl!!!!!!, "Minimum" Operational Depth!!!!
    Verstanden zu haben, wie und wann und in welchem Ausmass es zum O2-Drop im Kreislauf kommt kann und ganz wichtig:


    Hypoxiesymptome unter Überwachung selbst erfahren zu haben und die Symptome zu selbst zu erkennen. Das sollte in einem guten Training egal ob CCR/pSCR, SCR usw. Bestandteil sein.


    besten Gruß


    robin

    Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man erst einmal ein Schaf sein. (A.Einstein)

  • Hallo Robin,


    was ich suche sind nicht die schlussendlich diagnostizierten Todesursachen sondern eher die Unfallursachen. Es gibt ja da diverse Aussagen, wie z.Bsp., dass rund 50% auf technische Probleme, runde 30% auf Fehlverhalten und runde 20% auf medizinische Indikationen zurückzuführen sind. Ich denke eigentlich, dass der Faktor Mensch hier fast immer die entscheidende Rolle spielt. Sei es durch Selbstüberschätzung, Technikverliebtheit und -gläubigkeit oder durch einfache Schlampigkeit. Die Feststellung eines Pathologen hilft den nützlichen Schlussfolgerungen für das eigene Verhalten kaum weiter. Informationen aus erster Hand sind selten und die unfalluntersuchenden "Organe" geben die Informationen eher persönlich gewichtet oder komplett unbrauchbar weiter.


    Olaf

  • Ich glaube, dass die Unterscheidung keinen Sinn macht.


    Oder nur so: Bei 100% der Unfaelle handelt es sich um Userfehler, man haette ja nicht tauchen gehen muessen.


    Oder anders herum: Es kommt immer alles zusammen, zB so: Erst macht die Technik etwas unerwartetes (ob richtig oder falsch ist egal, aber den User ueberrascht's). Das an sich liesse sich beheben, aber der User trifft eine falsche Entscheidung. Und da die medizinischen Umstaende grade schlecht zusammen kommen, hat das fatale Folgen.


    Ich denke nach dem Schema laufen alle Unfaelle ab. Und in welche Kategorie soll das dann bitte fallen?


    Man kann der Technik auch gerne vorwerfen, dass sie bestimmte Benutzungsfehler nicht verhindert. Ist dann die Technik oder der Benutzer schuld? Man kann das einfach nicht trennen, es kommt immer alles zusammen und zwar so, dass man an verschiedenen Stellen der Kette in der Nachbetrachtung das ganze haette verhindern koennen.