Helium-Booster

  • Nabend zusammen,


    die Tage sind kurz und der See ist kalt - die perfekte Zeit zum Basteln. Dieses Jahr war die Kompressoranlage dran - ein Vorrichtung zum Pumpen von Helium wurde gebraucht.


    Also erstmal Recherche:
    Fertig zu kaufen gibt es - anders als beim Continous Blending - nichts, folglich baut jeder selbst und immer anders. Vom Prinzip her ist der Aufbau immer der gleiche:


    1. ein Druckregler an der Speicherflasche
    2. ein Pufferbehälter
    3. Anschluss an den Kompressor


    Beim Druckregler gibt es die Varianten 1. und (modifizierte) 2. Stufe, Zweischlauchautomat oder Industrieregler.


    Der Pufferbehälter soll zum einen die Stufen schonen, in dem er die Druckstöße abfedert, zum anderen dient er einer flexiblen Variante (Ballon, Müllsack, altes Wing oder auch mal ein perfekt geschweißter Kunststoffsack) als Indikator dafür, ob noch genügend Gas im System ist, damit der Kompressor nicht gegen Unterdruck ansaugen muss. Bei der flexiblen Variante ist aber auch mehr Aufmerksamkeit gefragt. Sinkt die Lieferleistung der Stufe, muss nachreguliert werden.


    Eine gute Mischung aus beiden Systemen hat sich Michael Fisch mit dem Omni Booster ausgedacht: Als Pufferbehälter dient ein starrer Behälter (meist ein Rohr), der über eine größere Öffnung verfügt. Diese ist mit einer Gummimembran verschlossen. Die Membran federt die Druckstöße ab und ist auch Indikator: Wölbt sie sich, ist der Druck im System entweder zu hoch oder zu niedrig.


    Ausgiebige Beschreibungen des Omni Boosters findet man auf The Deco Stop.


    Von der Idee her gefällt mir persönlich der Omni Booster am besten, wobei auch andere Systeme gut sind. Einige benutzen sogar einfach nur einen Zweischlauchautomaten zum ansaugen und auch das funktioniert. Im Urlaub würde ich das vermutlich auch so machen, zu Hause darf es etwas mehr sein.


    Dann bekam ich noch den Tipp (Danke, Paul!), zwischen Stufe und Pufferbehälter noch eine Kupplung zu setzen, um die Genauigkeit beim Mischen zu erhöhen. Je größer der Totraum (Pufferbehälter, Schläuche, Kompressorfilter - gerade letztere sind ja gerne größer dimensioniert im Vergleich zur Preßluftherrstellung), desto mehr Luft pumpt man vorher in die Flasche, bevor das System komplett mit Helium gefüllt ist. Hat man nun eine Kupplung wird diese bei Erreichen des gewünschten Druck geöffnet und der Kompressor saugt vor der Luft noch das Helium aus dem Totraum. Damit ist die anfangs angesaugte Luft durch den exakt gleichen Anteil Helium wieder ausgeglichen.


    Meine eigene kreative Leistung bestand darin, die Kupplung durch ein Ventil zu ersetzen, welches verschleißfreier und leichter zu bedienen ist. Bester Kandidat hierfür war ein Ablaßventil aus dem Whirl-Pool-Bereich. Klingt komisch, funktioniert aber perfekt.


    Zum Abschluss noch ein paar Bilder.


    Schönen Gruß
    Niko

  • Ich habe kürzlich nen Bauer Kompressor umgebaut der Industriell als Nachverdichter für Stickstoff benutzt wurde. Die Bauteile für den Eingang liegen noch bei mir rum. Ich denke mal das man die Bauteile auch prima für Helium nutzen kann. Falls jemand interesse an dem Kram hat, ich würde es für Kurzes Geld abgeben.


    P.S. Das soll keine Verkaufswerbung sein.

  • Hi Nico,


    das schaut blitzsauber aus. Ist zwar für den kleinen Junior ein wenig "overdressed" (bezügl. Druckstöße und so) aber was solls.
    Solange die Bastelei Spaß macht. :D


    Grüße Oli

  • Moin, würde allerdings noch ein Vakuum-Manometer einbauen, dann kannst du genau sehen was du dem Kompressor antust und brauchst keine Membrane. Das würde die ganze Sache noch Abrunden! :)