Narvik und Umgebung

  • Moin,


    wenn man bedenkt wieviele Wracks bei Narvik liegen ist es schon merkwürdig das trotzdem relativ wenige Wrackfanatiker den Weg hierher finden. Es mag natürlich daran liegen das es vor Ort keine Tauchbasis gibt (nur ein schwedisches Tauchschiff, welches nun aber den Eigner wechseln soll).


    Vielleicht ist es auch ganz gut so, den so hat man hier seine Ruhe und wir haben bei einer 10-tägigen Tour im September 2009 nicht einmal ein Wrack mit anderen Tauchern "teilen" müssen.
    Vorweg sollte ich auch anmerken das man sowohl in Narvik, als auch in Harstad jeweils Tauchgenehmigungen beim Hafenamt holen muss. Während mir schon zu Ohren gekommen ist das diese Genehmigungen nicht ganz einfach zu bekommen waren, habe ich das ganze sehr unproblematisch erlebt. Nach jeweils 5 Minuten hatte ich eine einwöchige Genehmigung für 6 Taucher. Sprachkentnisse sind hilfreich, denn durch Probleme mit deutschen und schwedischen Tauchern in der Vergangenheit sind offenbar manchen Mitarbeiter des Hafenwesens nicht mehr so gut auf Tauchtouristen zu sprechen.


    Im Hafen von Narvik kann man an 4 Erzfrachtern (gigantisch und genial in jeder Hinsicht!) und 3 Zerstörern tauchen..... 2 norwegische Panzerschiffe sind als Kriegsgräber gesperrt und Missachtung kann ganz sicher massiven Ärger nach sich ziehen.


    Im Umkreis kann man noch an einer Ju 52 in einem See und an einer DO 26 in einem Fjord tauchen. Die Reste von 3 Zerstörern kann man sich von der Oberfläche aus in der Nähe der Flugzeugwracks der DO 26 angucken. Der Bug eines weiteren Zerstörers ragt aus dem Wasser - jedoch ist das Wrack gesperrt.
    Ein weiterer Zerstörer kann von Land aus betaucht werden, jedoch ist die Zufahrtsstraße abgesperrt und man benötigt einen Schlüssel für den Schlagbaum (den ein Anwohner verleiht).
    Natürlich gint es noch eine ganze Reihe anderer Wracks. Die meisten sind aber stark zerstört, recht tief oder gesperrt.


    Bei Harstad kann man an der U-711 tauchen, die liegt jedoch auf gut 50 Metern. In der Nähe liegt die Black Watch, die als Versorger und Wohnschiff für die U-Boote diente und zusammen mit U-711 versenkt wurde.


    Alle hier genannten Wracks, außer den beiden Flugzeugen sind normalerweise mit Bojen markiert (die 3 Zerstörer liegen nebeneinander und haben nur eine Boje und 2 der 4 Frachter liegen so dicht zusammen das lokale Taucher einfach Leinen zwischen den beiden gigantischen Wracks gespannt haben).


    Fotos von der Tour findet ihr hier: http://www.northern-explorers.…s/photo_tours_narvik2.htm


    Weitere Touren nach Narvik sind geplant. Wer Interesse hat kann sich gern melden.


    Gruß Sven

  • Hallo Sven,


    erzähl mal, wann soll es wieder los gehen bzw. wann ist was geplant?
    was sollte man für erfahrung und ausrüstung mitbringen, was gibt es sonst für voraussetzungen und was kostet das ganze. habe echt interesse daran.


    gruß rené

  • Hai René,


    Infos per Mail. Ich will das Forum hier nicht als Werbeplattform missbrauchen - nur ein ganz kleines Bisschen um Lust auf das Tauchen im hohen Norden zu machen :D


    Gruß Sven

  • Zitat

    Original von Sven Gust
    Hai René,


    Infos per Mail. Ich will das Forum hier nicht als Werbeplattform missbrauchen - nur ein ganz kleines Bisschen um Lust auf das Tauchen im hohen Norden zu machen :D


    Gruß Sven


    Oki... allet klar, hab schon gelesen und geantwortet ;o)

  • Okay, einige Fakten:


    Normalerweise organisiere ich Touren die 7 bis 10 Tage Wracktauchen beinhalten und zwar in Kleingruppen von höchstens 8 Personen. Bringt keinem was wenn man im Rudel an den Wracks taucht, man bekommt kaum noch alle Wünsche unter einen Hut und man ist auch einfach nicht flexibel genug.
    So kommt man mit auch viel besser mit lokalen Tauchern in Kontakt und bekommt auch die Möglichkeit an den weniger gängigen Spots zu tauchen.
    Die Anzahl der Tauchgänge ist nich beschränkt, fast alle Tauchgänge finden vom Boot statt. Eigene Ausrüstung ist ein Muss, Flaschen und Blei stelle ich auf Wunsch.


    Logischerweise muss man solide Kaltwasser- und Trockierfahrungen haben. Die allermeisten Wracks die wir betauchen liegen in "normalen" Tiefen bis 40 Meter.
    Strömungen sind kaum zu erwarten und wer heimische Baggerseen und Ostsee gewöhnt ist wird in Sachen Sichtweite auch nur positive Überraschungen erleben.


    Ganz wichtig ist das die Teilnehmer realistische Vorstellungen haben das natürlich auch mal das Wetter schlecht sein kann, keinen großen Luxus erwarten und sich bewusst sind das Norwegen auch kein billiges Land ist. Dafür bekommt man aber normalerweise haufenweise Wracks zu sehen mit schönen Details und Bewuchs..... wo hat man sonst schon 3 Zerstörer direkt nebeneinander mit einer Handvoll Tauchkollegen ganz für sich?!


    Zu den Kosten nur soviel: Ist eben kein 3. Welt Land und entsprechend gibt es auch keine Schnäppchenpreise abzugreifen. Bei einer vernünftigen Gruppengröße kann man aber für um die 1000 Euro schon eine Woche Tauchen bekommen. Flüge sind teilweise zu ganz fairen Preisen zu haben, Anreise mit dem PKW braucht schon etwas Zeit (allein von meiner Basis aus sind es nochmal 850 Autokilometer gen Norden).


    Gruß Sven

    northern-explorers.com- tauchen in nordeuropa

    Einmal editiert, zuletzt von Sven Gust ()