Koronare Herzkrankheit

  • Hallo zusammen,


    hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Tauchen bei bestehender Koronarer Herzkrankheit (stabile Angina Percoris) bzw. den Einfluss von Stends unter wechselndem Umgebungsdruck?


    Keiner meiner Ärzte wollte sich zu einer klaren Aussage hinreissen lassen. Von denen ist keiner Taucher oder im "Zweitberuf" Sportmediziner.


    Viele Grüsse


    Steffen

  • TrainerS: ich bin mal ganz ehrlich: Das Thema sollte in jedem Fall von einem Arzt, der sich auskennt beantwortet werden. Ich will niemandes Licht hier unter den Scheffel stellen, aber solche Dinger im Rahmen von: "Bei meiner Oma hats gewirkt" zu behandeln halte ich für leichtsinnig. Hattest Du - so wie ich Dich bisher kennengelernt habe - ohenhin nicht vor.


    Das Problem bei allen KHK ist, dass es im Normalbetrieb beim tauchen kein Problem darstellen sollte. Man ist ja im Wasser eigentlich extrem relaxed und auch die körperliche Anstrengung hält sich in normalen Grenzen.
    Probleme würde ich sehen bei:
    - plötzlich auftauchenden Stresssituationen (z.B. OOA)
    - kaltes Wasser (einspringen in selbiges)
    - und ähnliche Situationen


    Heikel, weil man die Stressituationen natürlich nicht planen kann.


    Lieben Gruss
    MONSTI

  • Hallo Trainers
    hier ein paar infos zu KHK


    K H K Koronare Herzkrankheit


    Bei der koronaren Herzkrankheit handelt es sich um eine Koronarinsuffizienz,
    das heist , die Herzkranzgefäße sind nicht in der Lage , den Herzmuskel ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.


    Risikofaktoren für K H K
    - Zigarettenrauchen
    - Bluthachdruck
    - Diabetes mellitus
    - Gicht
    - Adipositas ( Fettleibibigkeit )
    - Männliches Geschlecht
    - Alter


    Pathogenese
    Es besteht ein Mißverhältnis zwischen dem Sauerstoffbedarf des Herzmuskels und dem Sauerstoffangebot.Steigt der Sauerstoffbedarf des Herzens durch körperliche Mehrbelastung oder aufgrund von Aufregungen, so muß die Durchblutung der Herzkranzgefäße erhöht werden. Dieser erhöhte Sauerstoffbedarf kann bei den K H K durch Ablagerungen von Fetten und Kalk ( Plaks )in der Wand der Herzkranzgefäße nicht befriedigt werden.
    Deshalb kann das Herz die geforderte Arbeitsleistung nicht voll erbringen.


    Mögliche Erscheinungsbilder der K H K
    - Angina pectoris
    - Herzinfarkt
    - Stummer Herzinfarkt
    - Plötzlicher Herztod auch plötzliches Herzversagen , meist durch
    kammerflimmern
    - Herzrhythmusstörungen
    - Herzinsuffizenz


    Diese Symptome können bei der Tauchtauglichkeits Untersuchung bei der Ergometrie ( Belastung EKG ) grob festgestellt werden. Ist das E KG auffällig gibt es Einschränkungen und der Weg zum Kardiologen ist un umgänglich.


    Angina pectoris
    bei der Angina pectoris kommt es zu Schmerzen ( manchmal nur enge - oder Druckgefühl im Brustbereich, die durch eine Unterversorgung des Herzmuskelsausgelöst werden.


    Symptome
    Enge- oder Druckgefühl im Brustbereich


    Beim schweren Angina pectoris Anfall
    kommt es zu einer akuten Koronarinsuffizienz mit Schmerzen die Sekunden bis Minuten anhalten können. Die Schmerzen können austrahlen am Hals, Oberbauch, Rücken, linker Unterkiefer, linker Arm ,rechte Schulter , rechter Arm, Brustbein.
    Je nach Schwere des Anfalls treten zusätzlich zu den schmerzen
    Erstickungsgefühl und Todesangst auf.


    Herzinfarkt
    Beim Herzinfarkt handelt es sich um eine akut auftretende Komplikation einer koronaren Herzkrankheit. Durch Unterversorgung des Herzmuskels kommt es zum Absterben des betreffenden Bereiches.
    Symptome
    wie bei einem schweren Angina pectoris Anfall ,
    die Schmerzen sind im allgemein stärker und länger als beim Angina pectoris Anfall. Es kommt der Vernichtungsschmerz und die Todesangst hin zu


    Komplikationen
    Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kammerflimmern
    Kardiogener Schock
    Herzinsuffizienz ( Herzmuskelschwäche )
    Lungenödem ( Wasseransamlung der Lunge )


    Erste Hilfe
    Notarzt verständigen
    Nitrospray hilft leider nur bei Angina pectoris
    Patient beruhigen


    eine Wanne mit lauwarmen Wasser reichen und die Unterarme dort rein legen.
    Durch das lauwarme Wasser weiten sich die Gefäße und das Herz wird etwas entlastet.


    Bei Kreißlauf und Atemstillstand
    sofortiger beginn der Wiederbelebungsmaßnahmen.

  • Hi Monsta,
    Hi 7.Tease,


    wow, da hat sich aber einer / zwei Gedanken gemacht und alles Wissen ausgepackt - danke!


    Ich wollte natürlich keine persönliche Beratung, Monsta. Das hast Du richtig erkannt. Meine Frage will nur genau das, was sie sagt: Erfahrungen von Leuten, denen es ähnlich geht - und Punkt.


    7.Tease - Deine Info ist erschöpfend, danke, aber bis dato nix Neues.


    Viele Grüsse . . . blubbb blubbb


    Steffen

  • Hey Coach :D ,


    ich glaube so umfassend wie Franks Beitrag war, so umfangreich ist eben auch das Thema. Ich kenne viele Taucher, die hier und da ein Zipperlein haben. Da ist auch Bluthochdruck dabei und auch einer mit einem "alten" Infarkt. Die machen natürlich keine 100m Tek Tauchgänge, aber im Urlaub gehen die schon ganz normal planschen! Ich denke mit der richtigen Behandlung kann man ein ganz normales Taucherleben führen.


    Lieben Gruss
    MONSTI

  • Hallo Steffen,


    Du könntest Dich mit Deiner Frage an einen Kardiologen wenden, der auch etwas vom Tauchen versteht. Die GTÜM (Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin) hat auf ihrer Webseite eine Liste aller Ärzte, die über eine entsprechende Weiterbildung verfügen. Darunter sind auch ein paar Kardiologen. Vielleicht hast Du ja Glück und einer davon ist in Deiner Nähe.