"Blue Hole 63/33" oder "Tieftauchen auf Luft"

  • Zitat

    Original von canyon
    Ich gehöre selbst zur „alten“ Generation und tauche seit 24 Jahren. Natürlich habe ich auch tiefere Tauchgänge mit Pressluft gemacht. Allerdings niemals, um bestimmte Tiefen zu erreichen und mich hinterher am Biertisch damit zu brüsten.


    das bruesten ist aber der Punkt. Ich kenne einige, die mit Luft sehr tief tauchen und das auch jahrelang schon so machen, aber keiner wuerde davon wuerde ein Video ins Internet stellen und sich damit bruesten mit einer kleinen Flasche 63m ueberlebt zu haben. Das ist der Punkt, der mich sehr stoert.


    Roberts Antwort ist eigendlich nichts hinzufuegen.


    Gruesse Anne

    "Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die andern können mich"
    Konrad Adenauer
    DWDD :engelNX:

  • Mir persönlich ist egal wer wann in welcher Tiefe taucht, das ist schließlich ganz allein sein Problem. Wer seine Grenzen überschreitet macht das auf sein eigenes Risiko! :-D
    Von einem guten Taucher erwarte ich allerdings, dass er sich vorbildlich verhält und damit weder am See noch im Internet damit prahlt. :O
    Hier lesen auch Anfänger mit und für die ist es wenig hilfreich etwas zu lesen und dann vielleicht nachzumachen um eigene Erfahrungen zu sammeln. 8)
    Für mich selbst sind gute Taucher, die sich vorbildlich verhalten, ohne Dokmen weniger Erfahrenen Hilfe anbieten und mit denen man(n) oder auch Frau mit fairen Worten disskutieren kann. =)
    Auch wenn man(n) oder auch Frau es immer schon so gemacht hat heißt es nicht, dass es alle so machen müssen.
    Ich wünsche allen gut Luft oder was auch immer........


    Elke das kleine sicher abtauchende Seepferdchen

  • Meiner Meinung nach ist es NICHT egal, ob und wer wann in welche Tiefe taucht. Ich nenne gerne Beispiele:


    1.) Stell Dir vor es gibt am kommenden Wochenende 4 tödliche Unfälle in Hemmoor und der See wird deshalb taucherisch gesperrt - wäre Dir das wirklich egal?


    2.) Stell Dir vor Du bist auf einem Safariboot im Roten Meer unterwegs. Ein Gast macht einen Tieftauchgang auf Luft und reisst sich eine DCS auf. Das Boot fährt den nächsten Hafen an und wird von der ägyptischen Hafenpolizei stillgelegt. Urlaub zu Ende - wäre Dir das wirklich egal?


    3.) Stell Dir vor an einem X-beliebigen tiegen See machst Du einen konservativen Tauchgang. Aus der Tiefe schiesst jemand nach oben und reisst Dir den Automaten raus und bringt dich dabei selbt in Gefahr oder um. Wäre Dir das wirklich egal?


    4.) Stell Dir vor Du bist (ehrenamtlicher) Feuerwehrtaucher und musst einen verunfallten Taucher aus der Tiefe bergen. Einen Menschen, der Angehörige (die z.B. am Ufer stehen) zurücklässt. Dieser Anblick lässt Dich sehr lange Zeit nicht los und beschert Dir schlaflose Nächte. Wäre Dir das wirklich egal?


    Sicher bessere und schlechtere Argumente, aber es gibt einfach Grenzen. Da diese Grenzen nicht genau definiert werden können. Und auch ein Tauchcomputer kann das nicht. Früher oder später werden wir alle darunter zu leiden haben. In Deutschland ganz besonders - dort haben Taucher nämlich so gut wie keine Lobby! Wenn langsam aber sicher alle Seen für´s tauchen geschlossen werden stirbt unser Sport, weil keiner mehr am Wochenende tauchen gehen kann.


    Ich habe am Wochenende einen Tauchgang (vermutlich) in dem von Hubert angesprochenen See gemacht. An eine Tiefe von 50m war auf Luft nicht einmal zu denken. 30m war eigentlich schon zu viel - kalt, dunkel, um nur zwei Faktoren zu nennen.


    Ob ich nun mit TMX tauche oder nicht - es gibt einfach Grenzen, wenn diese Grenzen überschritten werden wird es einfach gefährlich. Und wenn jemand der Meinung ist MEIN Hobby zu riskieren, dann werde ich auch morgen nocht aufstehen und meine Meinung sagen. Man muss nicht alles Tolerieren! Ein Tieftauchgang auf 50m mit Pressluft mit einer Monoflasche lässt sich schlichtweg nicht sicher durchführen, da für jegliche Zwischfälle die Reserve fehlt. Fehlende Reserve = potentiell tödliches Unfallrisiko. Wer das Gegenteil behauptet möchte mir das bitte einmal vorrechnen.


    Und nein: Techtauchen ist sicher keine Lebensversicherung! Das ist aber kein Brevet! Es kommt immer auf die Person an, deren Foto auf dem Brevet ist - die muss nämlich eigenverantwortlich handeln können. Und eigenverantwortlich bedeutet auch, wenn man 40m geplant hat und bei 35m einem der Schädel kocht schleunigst umzudrehen und nicht den Plan auszutauchen!


    MONSTI

  • Hi Monsta,


    zu 1. es wäre mir nicht egal, aber wenn alles auf Pipifax Niveau hreunterreguliert wird, ist auch keinem mehr geholfen.
    Wo willst Du eine Grenze setzen.


    40m. 30m. Besser noch 18m...
    Irgendwann kommt einer auf die Idee 5m seien mit Gerät absolut ausreichend. Und dann?


    Meiner Ansicht nach muß im Bereich Ausbildung wesentlich mehr passieren. Diese pauschalen Brevetverkäufe, in denen ein Kurs so lange dauer wie der TL oder Basisleiter braucht um das Geld zu zählen sollten verboten werden.


    zu 2. Das Problem ist mir bekannt, Abhilfe versuche ich zu schaffen in dem ich den Tauchurlaub so Gestalte daß wir, je nach Vorhaben, ein Boot mit Gleichgesinnten vollbekommen. Wenn die Tour zu einfachen Tauchgründen führt können auch Leute mitkommen die wir nicht so
    gut kennen. Du kannst Dir aber sicher sein daß, wenn jemand Querschießt, er gleich auf die richtige Größe zusammengestutzt wird.


    zu 3. Das ist wohl ziemlich unrealistisch.


    zu 4. Lies doch mal im taucher.net den letzten Unfall am Starnberger See. Feuerwehr und THW tauchen bis in 30m. Wer drunter liegt bleibt halt so lange liegen bis ein ROV oder privater Tectaucher ihn findet, oder auch nicht.


    Ich finde Tieftauchen mit Luft dumm, würde aber niemals offizielle Verbote fordern. Dies führt in aller Regl dazu daß Du auch mit anderen Gasen nicht tiefer Tauchen darfst, weil tief tauchen dann ja böse ist.
    siehe die leidigen 30m im Roten Meer, die 18m für OWD und und und.


    Nicht jeder ist willens und fähig hier zu differenzieren.


    Das auch unter dem Blickwinkel was sich alles unter dem Oberbegriff Tauchszene so tummelt. Es gruselt einen ja schon wenn man in einigen Tauchshops das mitbekommt was dort landläufig als Beratung bezeichnet wird.
    Wenn ich mir so manche "Ausbildungen" oder "Kurse" ansehe denke ich mir oft ich bin in einer Geisterbahn.


    Gruß
    Robert

  • Zitat

    Original von Robert
    zu 1. es wäre mir nicht egal, aber wenn alles auf Pipifax Niveau hreunterreguliert wird, ist auch keinem mehr geholfen.
    Wo willst Du eine Grenze setzen.


    Ich finde die Hemmoorregeln eigentlich gar nicht so schlecht. Diese decken zumindest einen "guten Sporttauchbereich" ab und ermöglichen es auch dem ambitionierten Tektaucher seinen Sport auszuüben. Regeln bedeutet ja nicht immer gleich verbieten.


    Zitat

    Original von Robert
    Du kannst Dir aber sicher sein daß, wenn jemand Querschießt, er gleich auf die richtige Größe zusammengestutzt wird.


    Das mag in der Gruppe funktionieren, sind es "fremde" Gäste tut man sich da schon schwerer. Nicht mit dem "Mund aufmachen" aber mit dem respektiert werden. Leider!


    Zitat

    Original von Robert
    zu 4. Lies doch mal im taucher.net den letzten Unfall am Starnberger See. Feuerwehr und THW tauchen bis in 30m. Wer drunter liegt bleibt halt so lange liegen bis ein ROV oder privater Tectaucher ihn findet, oder auch nicht.


    Macht es das in irgendeiner Form besser? Nicht jeder Mensch würde so ein Erlebnis kühl lächelnd wegstecken. Ich hatte das "Vergnügen" genau diesen Unfall mit jemand zu diskutieren, der dabei (am See) war. Ich finde das schon heftig. Zumal IMHO die "Behördengrenze" schon bei 20m liegt.


    Zitat

    Original von Robert
    Ich finde Tieftauchen mit Luft dumm, würde aber niemals offizielle Verbote fordern.


    Ich will auch kein BPTTG (Bundespresslufttieftauchgesetz). Kann aber z.B. den oben erwähnten Hemmoor Regeln durchaus positives abgewinnen. Warum? Weil mich eine Regelung immer in die Situation bringt, dass ich einen ggf. stattgefundenen Unfall mit einem Regelverstoß begründen kann. Zur Zeit werden alle Unfälle über einen Kamm geschert - man war ja "nur" tauchen. Ein Verstoss gegen eben diese Regeln, die durchaus dem Gewässer angepasst sein sollten, würde das Licht solcher Unfälle in der öffentlichkeit ein wenig anders aussehen lassen. Das würde zumindest dem Image der Taucher ein wenig helfen.


    Zitat

    Original von Robert
    Es gruselt einen ja schon wenn man in einigen Tauchshops das mitbekommt was dort landläufig als Beratung bezeichnet wird. Wenn ich mir so manche "Ausbildungen" oder "Kurse" ansehe denke ich mir oft ich bin in einer Geisterbahn.


    Leider sehr wahr! Es gibt allerdings auch sehr positive Beispiele, das sollte man nicht vergessen!


    MONSTI

  • Servus Monsta,


    Zitat

    Original von Monsta
    Ich finde die Hemmoorregeln eigentlich gar nicht so schlecht. Diese decken zumindest einen "guten Sporttauchbereich" ab und ermöglichen es auch dem ambitionierten Tektaucher seinen Sport auszuüben. Regeln bedeutet ja nicht immer gleich verbieten.


    Das Problem ist daß wir hier in Deutschland schon eine recht gute Überregulierung haben. Kaum einer denkt noch wirklich über seine Handlungen nach, bzw. hinterfrägt Vorgaben.


    Zitat

    Original von Monsta
    Das mag in der Gruppe funktionieren, sind es "fremde" Gäste tut man sich da schon schwerer. Nicht mit dem "Mund aufmachen" aber mit dem respektiert werden. Leider!


    Es ist mir dabei egal ob ich bzw. wir respektiert werden. Nachden wir das organisieren haben wir auch das sagen, fertig.
    Wenn es partout nicht klappt findet sich derjenige im nächsten Hafen samt seiner Klamotten an Land wieder.
    Warum, ganz einfach, ich bin beruflich sehr stark Eingebunden und ich freue mich sehr auf die Woche Tauchurlaub im Jahr, sollte mir die jemand kaputtmachen wollen werde ich zum Berserker.
    Dabei geht es nicht darum daß ich stinkig werde wenn es zu einem Unfall kommt, das kann immer passieren, aber wenn jemand den Unfall geradezu herausfordert, soll er zur nächsten Dekokammer schwimmen.


    Zitat

    Original von Monsta
    Macht es das in irgendeiner Form besser? Nicht jeder Mensch würde so ein Erlebnis kühl lächelnd wegstecken....


    Das war auf die "Gefährdung der Rettungskräfte bezogen" und sorry wenn ich keine Wasserleiche oder Ertrunkenen sehen kann, darf ich nicht zur Wasserwacht gehen. Ist ja ähnlich als würde ich Chirurg werden wollen und kann kein Blut sehen.
    Wenn Du jetzt den privattaucher meinst der den Verunfallten findet... Was machst Du wenn Du auf der Autobahn zu einem Unfall kommst der sich gerade ereignet hat und bei dem es Tote gab...
    Ach ja, das was ein Großteil der Autofahrer macht... weiterfahren.
    Meidest Du nun Autobahnen, Strassen oder gibst Du das Autofahren auf?


    Zitat

    Original von Monsta
    Ein Verstoss gegen eben diese Regeln, die durchaus dem Gewässer angepasst sein sollten, würde das Licht solcher Unfälle in der öffentlichkeit ein wenig anders aussehen lassen. Das würde zumindest dem Image der Taucher ein wenig helfen.


    Meiner Meinung nach würde es schon reichen wenn bei Unfällen mal wirklich Ross und Reiter genannt werden. Leider ist es halt immer so daß über "Den Unfall" berichtet wird, dann aber die Gründe oder Ursachen nicht genannt werden. z.B. würde mich schon stark interessieren warum ein TL bei der Ausbildung mit 4 Schülern im Wasser ist, welches Niveau die Schüler hatten und wie lange der TL überhaupt schon selbst taucht und ausbildet, was der Grund ist daß er, wenn schon so viele Schüler, keinen Assistenten dabei hatte.


    Zu viel Neugier, nein eigentlich nicht, aber das würe Unfälle vieleicht in einem anderen Licht erscheinen lassen. So heisst es nur "Ausbildung - Tauchen - ein Toter".
    Diese Art der Veröffentlichung darf aber nicht sein, denn sonst hätte unter Umständen der Laden oder Ausbilder oder Verband der hier zu viel auf Gewinn und zu wenig auf Sicherheit schaut ein recht großes Erklärungsproblem. Was wiederum Klagen usw. nach sich zieht, darum lässt man es lieber ganz sein.
    Vieleicht würde dann herauskommen daß nur ein Teil der Unfälle auf "Shit happens" beruhen und ein anderer Teil auf .... das darfst Du dir selbst denken.


    Sag nun bitte nicht daß man hier Rücksicht auf die Hinterbliebenen nehmen muß. daß man da nicht Nachbohren soll weil es weh tut. Oder, was ich mir schon mal selbst anhören musste, "hinterher ist man immer schlauer" stimmt, nur daß vorher keiner zuhört und man dann als Weichei hingestellt wird.


    Zitat

    Original von Monsta
    Es gibt allerdings auch sehr positive Beispiele, das sollte man nicht vergessen!


    Die gibt es, sind aber zu Zeiten den Boomes (Go Pro) in der Taucherei, recht rar geworden. Das ganze hat so den Anschein wie diese Kettenbriefe zu funktionieren.
    Taucher wird TL (und löhnt dabei) bringt seien Freunde und Familie (die löhnenen dabei) wenn er alle durch hat, zahlt Inschtrakter noch eine Weile seine jährlichen Lizenzgebühren und das war es dann. Auf zum Nächsten Instrakter.... usw.. usw..


    Ob das der Sicherheit in irgend einer Art und Weise zuträglich ist wage ich zu bezweifeln.


    Gruß
    Robert

  • Moin Robert,


    by the way: nette Diskussion mit Dir! :D


    Ich glaube unsere Ansichten liegen gar nicht soweit auseinander.


    Was die Regulierung angeht, klar ist da schon vieles überreguliert, aber bevor die Regulierung ein Tauchverbot beinhaltet..... Die Wahrheit liegt vermutlich dazwischen.


    Bezüglich des "Schwimmens zu Dekokammer" - sehe ich das genauso :teufel: :D


    Das man einer Hilfsorganisation angehört bedeutet noch lange nicht, dass es nicht Erlebnisse gibt, die einen sehr lange Beschäftigen bzw. aufreiben. Genau aus diesem Grund wurden nämlich die Kriseninterventionsdienste ins Leben gerufen, die auch Angehörige (wie in Starnberg) betreuen. Ich selbst habe über 10 Jahre im Rettungsdienst mein Studium finanziert. Ich habe heute noch Unfallbilder im Kopf, die man nicht so einfach wegsteckt. Retter sind eben auch keine Maschinen und wenn es wirklich "dumm gelaufen" ist, dann macht man sich schon einmal persönliche Gedanken!
    Insofern würde ich sicher auf der Autobahn nicht weiterfahren sondern helfen, da ich das auf einem professionellen Niveau gelernt habe!
    Ich kenne aber Autofahrer, die nach einem (eigenen) Unfall nicht mehr Auto fahren, ja!


    Sicher ist man Hinterher immer schlauer und Rücksicht auf Hinterbliebene nimmt bei einem Verkehrsunfall auch keiner. Insofern bin ich auch kein Verfechter von diesem "Anteilnehmen" in Unfallforen. Was für ein Quatsch. Pietät, dann bitte aber auch keine öffentliche Diskussion, oder Diskussion, dann aber richtig und sachlich.


    "GoPro" generell zu verteufeln halte ich auch nicht für richtig. Ja, ich komme auch aus dem Stall, habe aber eigene Ansprüche an mich, die mir die Vorgabe auch zulässt. Ein Tauchschüler bei mir macht eben nicht "nur 4 Freiwassertauchgänge" beim OWD. Die nächsten zwei mache ich auch mit ihm und er merkt gar nicht mehr wie er dabei noch "gecoacht" wird. Der Schüler hat in seiner Ausbildung in jedem Fall Kaltwasser kennengelernt, sicher ein Problem in Ägypten, aber auch hier kann ich zumindest eine Sensibilisierung durch erklären erreichen.


    Es kommt wie immer auch auf den TL, welchen Anspruch er an seine Ausbildung hat. Ob nun Kettenbrief oder nicht - das funktioniert doch in allen Sportarten und Organisationen so, dass ich über Mund-zu-Mund Propaganda weiterkomme.


    Zumindest zum Schluss wird es jetzt langsam OffTopic. :D


    Lieben Gruss


    MONSTI

  • Hi Monsta,


    Zitat

    Original von Monsta
    by the way: nette Diskussion mit Dir! :D


    Das Kompliment kann ich nur zurückgeben :D


    Zitat

    Original von Monsta
    Genau aus diesem Grund wurden nämlich die Kriseninterventionsdienste ins Leben gerufen, die auch Angehörige (wie in Starnberg) betreuen.
    ...
    Retter sind eben auch keine Maschinen und wenn es wirklich "dumm gelaufen" ist, dann macht man sich schon einmal persönliche Gedanken!


    Das ist richtig. Fertig werden musst Du aber letztendlich selbst damit. Ich weiß nicht, ich bin solchen Kriseninterventionsteams etwas kritisch gegenüber eingestellt was die tatsächliche Hilfe angeht.
    Kann sein daß ich da falsch liege...


    Zitat

    Original von Monsta
    Insofern würde ich sicher auf der Autobahn nicht weiterfahren sondern helfen...


    Nun, das würde ich auch. Stelle aber mit Beklemmung fest daß die Anzahl derer die Bereit sind etwas zu tun immer geringer wird.


    Aber zurück zum Tauchen, wenn ich mich mit anderen TL, die schon Jahrelang einen Tauchladen betreiben unterhalte und höre Aussagen wie "Du glaubst ja gar nicht wem ich heutzutage alles einen Schein ausstellen muß..." und "wenn ich es nicht mache rennen die zur Konkurenz, dort legen sie Geld auf den Tisch und bekommen den Schein, machen Werbung für den anderen Laden und Negativwerbung für mich" dann glaube ich daß viele Probleme die wir beim Tauchen haben genau da herrühren.


    Zitat

    Original von Monsta
    Pietät, dann bitte aber auch keine öffentliche Diskussion, oder Diskussion, dann aber richtig und sachlich.


    Sehe ich genauso. Aber nicht um daraus zu lernen, wie immer geschrieben wird, sondern um aufzuzeigen was die Ursachen für den Unfall sind um in der Öffentlichkeit, auch unter Nichttauchern, ein anderes Bild zu präsentieren, denn irgendeiner hat Mist gebaut. Das ist klar.


    Zitat

    Original von Monsta
    "GoPro" generell zu verteufeln halte ich auch nicht für richtig.


    Doch, finde ich schon, den das Prinzip auf das das ganze aufgebaut ist ist letzendlich darauf ausgelegt, wie beim Schneeballprinzip, möglichst viel zu verkaufen.


    Diejenigen die aus Überzeugung und Spass an der Sache Tauchlehrer oder Instructor werden, werden dies auch ohne GoPro, oder, aus einer anderen Werbeanzeige frei, von mir, übersetzt, "Du bist ein Looser, hast keine Job, wirst auch nie einen finden, dann komm zu uns und werde Tauchlehrer..."


    Irgendwie finde ich gerade meinen Zynismusschalter nicht und kann nicht anders. :teufel:



    Zitat

    Original von Monsta
    Zumindest zum Schluss wird es jetzt langsam OffTopic. :D


    Na Offtopic wird es nicht finde ich, da die Zusammenhänge über das Warum und Wieso des Tieftauchens mit Druckluft nicht so einfach und separiert betrachtet werden können.
    Es spielt sehr viel Unwissenheit und Inflexibilität eine Rolle. Letztendlich wirst Du hier, wie bei jedem anderen Thema auch, bei der Ausbildung landen.


    Gruß
    Robert

  • Hi Robert,


    wie schon geschrieben wir sind im Grunde nicht weit voneinander entfernt.


    Über Marketingstrategien kann man sicher streiten. Ich sehe aber ehrlich gesagt den direkten Zusammenhang zwischen aggressiven Marketing zum Tieftauchen nicht. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass schlecht ausgebildete Taucher in der Regel keine wirklichen Tieftaucher sind oder werden. Zumindest nicht von Haus aus. Da finde ich die "andere Seite" schon problematischer.
    Ich bin der Überzeugung, dass wenn man Nullzeit Tauchgänge propagiert die "Schwelle" zum "ersten Deko TG" schon gross ist. Bei mir war das sicher so!
    Lerne ich Dekotauchgänge erst einmal ist das Prinzip schon erklärt und ich kann es nun beliebig ausdehnen. Haben Lehrunterlagen wie eine Deko2000 Tabelle ein Ende bei 63m suggeriert dies doch, dass sowas "okay" ist.


    Sicher bekleckert sich kein Verband mit Ruhm und Ehre - Ecken und Kanten gibbet es eben überall.


    TL "Looser" habe ich schon bei allen Verbänden gesehen, ich glaube das hat eher mit "Lebenseinstellung" zu tun als mit einem Verband. Und zwischen Europa und Rotmeerbasen würde ich dann auch noch einmal einen Unterschied machen.


    Interessant fand ich übrigends mein Gespräch vor ein paar Jahren mit Dr.Adel Taher, Leiter des Druckkammerzentrums in Sharm. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, wie oft die Kammer so fährt und wer da drinnen steckt. Laut seinen damaligen Aussagen sind das in der überwiegenden Mehrheit TL, die an ihren wenigen freien Tagen auch tauchen gehen und sich dann richtig auf Tiefe knallen - nicht die unerfahrenen Urlaubstaucher. Fand ich auch interessant.


    Wenn man sich die Gedenkschilder am Blue Hole in Dahab ansieht, dann sind das ja i.d.R. auch TL gewesen, die da hängen geblieben sind und keine Anfänger.


    Gruss Martin

  • Salut,


    wenn ich mich mal einmischen darf.
    Zu sagen das "schlecht" ausgebildete Taucher eher nicht so tief tauchen,
    halte ich für etwas, sagen wir mal, gewagt.
    Gerade bei den typischen Urlaubstauchern, auch wenn sie hier im Verein sind und
    ab und zu mal hier tauchen gehen, ist es doch absolut üblich, während ihres Tauchurlaubs
    Tiefen auf zu suchen, an die sie hier aufgrund der Situation nicht mal im geringsten denken
    würden.
    30m sind auch im Roten Meer 30m.


    Das Tauchlehrer evetuell ein übersteigertes Selbstwertgefühl habe und daraus Risiken
    eingehen, die man normalerweise vermeidet, mag auch sein.
    Nur haben diese TL schon mit diesem Ego ihre Ausbildung begonnen und es ist den Tauchorganisationen anzulasten, wenn sie solche Charakter zu ihren Ausbildern machen.
    Oder wie soll ich das sonst bewerten, wenn mir jemand, der letztes Jahr sein erstes Brevet gemacht hat, mit allem Ernst erzählt, das er dieses Jahr, aber aller spätestens nächstes Jahr
    seinen TL macht.
    Und seine Chancen stehe dafür gar nicht mal sooo schlecht.


    Gruß Christian

    115% meines Wissen kommt aus meiner Einbildung.
    Und den Rest sauge ich mir aus den Fingern.

  • Moin cos,


    Zitat

    Original von cos
    wenn ich mich mal einmischen darf.


    Bitte nur zu :D


    Vielleicht war "schlecht" nicht der richtige Begriff. Besser wäre: Anfänger mit wenig Erfahrung. Und die Erfahrung habe ich tatsächlich gemacht, dass die Leute schon Respekt vor den Grenzen haben.
    Das mag aber auch daran liegen, dass wir Ausbildung hier hauptsächlich in Seen machen, in denen 30m mit 30m im Meer nicht zu vergleichen sind. Die Ausbildungstauchgänge bei denen wir tiefer als 15-20m müssen machen wir deshalb i.d.R. im Meer. Einen Tieftauchgang auf 30m z.B. im Attersee mit zwei Schülern mit 20 TG Erfahrung auf einen TL halte ich für grob fahrlässig.


    Was den zeitlichen Rahmen von der Grundausbildung zum Lehrer angeht würde ich die Diskussion hier gerne nicht weiterführen. Das Thema hatten wir an anderer Stelle schon mehrfach und es hat IMHO nichts direktes mit dem Tieftauchen zu tun. Nur ein Beispiel aus einer "anderen Welt". Ein guter Freund von mir hat vor ein paar Jahren den Heli-Schein gemacht. Ein Jahr später war er selbst Fluglehrer - so what? Wenn die Erfahrung, die er in dem Jahr gesammelt hat ausreicht um Gremien wie Bundesämter zu überzeugen.... Ein Tauchanfänger kann nach einem halben Jahr schon mehr TG zusammen haben als ein "alter Hase" jemals haben wird. Und wenn es sein Berufswunsch ist TL zu werden - Bitte!


    MONSI