Künstliches Riff in der Ostsee

  • Moin moin,


    ich habe gerade Infos über ein sehr interessantes Projekt in die Finger bekommen und denke, daß das für die Divinggroup interessant sein könnte...


    http://www.riff-nienhagen.de/index.shtml


    Solche Projekte sind gerade in der Ostsee sehr sinnvoll, da es sehr wenige Rückzugsmöglichkeiten für Fischbrut gibt. Wo kein Bodenbewuchs, da keine Versteckmöglichkeiten, wo keine Verstecke, da keine Jungfische - der Hering und der Kabeljau sind fast platt, das geht auf die industrielle Befischung zurück und auf zu geringe Nachwuchsmargen. Die Ostsee besteht beinahe nur aus Sandflächen, keine Steinfelder, keine Steilkanten, keine Unterwasserfelsen. die einzigen Aufzuchtgebiete sind ufernahe natürliche Habitate.


    Wenn man das jetzt so verbessern will, dann ist das ein erster Schritt - wesentlich besser, als Fischfarm & Bottichzucht, da so auch andere Arten gefördert werden. In Amerika hat man beispielsweise vor Florida hunderte alter Panzer versenkt (natürlich gereinigt), die inzwischen nach 5-6 Jahren ansehnlich bewachsen sind und Kinderstuben für Fische bereitstellen.


    Problematisch in der Ostsee war bisher, daß es zwar andere Maßnahmen zum Schutz der Fischbestände (Quoten) gegeben hat, sich aber besonders die Polen einen Dreck drum geschert haben. Im künstlichen Riff können sie nicht fischen - da sind die Netze ganz schnell im Eimer!


    Besonders empfehlenswert sind die Bereiche 03 - Projektbeschreibung und 07 - Mediathek (inklusive Dokufilm und Videoanimation zum Aufbau des Riffs...)


    Gruß,


    Ulli

    Warum hört man ab 60m Farben? Weil das Licht für die Töne fehlt...

  • Moin!


    Das Forschungsriff ist auch mit einigen lokalen Basen/Vereinen zu betauchen, die eine entspechende Genehmigung haben. Die wissen auch wo man anlegen kann und geben ein gutes Site-Briefing. Eigenexperimente kann man also getrost sein lassen.


    Im beobachteten Bereich bitte die Kameras nicht "saubermachen". Das ist zwar gut gemeint, verändert aber den Mess- und Beobachtungswinkel! Eine Firma ist damit speziell beauftragt. Außerdem: Gut tarieren - Big Brother ist watching you!


    Wenn jetzt nur noch ein Bootsführer da wäre, der sich auch mal raustraut wenn sich die Ostsee kräuselt könnte man viel öfter hin und sich das Riff ansehen - es lohnt sich wirklich!


    Gruß, Bozo

  • Moin,


    Stimmt, die Stelle ist einen oder zwei, drei Tauchgang/-gänge wert. Vor allem, wenn man das Riff über mehrere Jahre beobachtet. Und hätten wir nicht den Motor von der "Koralle" geschrottet, wären auch ein paar Ausfahrten mehr möglich gewesen. Naja, mal sehen, was der Herbst so bringt.

  • Moin Mike.


    Na Du haste es mal wieder gut :zeter: ;) Jetzt bekommst Du sogar noch ein nettes Riff vor die Haustür gesetzt... Und wir hier an der Nordsee?!? Die von Greendotter versenkten Brocken sind ja nicht wirklich eine Altnernative und auch viel zu weit draussen ;(
    Würde mich auch mal interessieren da mal zu schauen. Hast Du/ Ihr eine Genehmigung dorthin zu fahren? Braucht man die eigentlich überhaupt?



    Zitat

    ...Wenn jetzt nur noch ein Bootsführer da wäre, der sich auch mal raustraut wenn sich die Ostsee kräuselt könnte man viel öfter hin und sich das Riff ansehen...


    Kein Thema, bis 1,5m Welle fahr ich raus, ob das Tauchen dann allerdings noch Sinn hat ?!? :Haare:


    Grüße aus Ostfriesland,
    Dirk H.

  • Ja, und vor allem kann man da als Fischer wunderbar drum rum fahren
    und abernten.
    Mit einer Fläche von 500*100m ist das ja auch nicht so groß.


    Gruß Christian

    115% meines Wissen kommt aus meiner Einbildung.
    Und den Rest sauge ich mir aus den Fingern.

  • Hallo Dirk,


    vielleicht darf ich das hier kurz mal zusammenfassen.
    Offiziell ist das Tauchen am Riff den Forschungstauchern der Wissenschaftlichen Einrichtungen (siehe Homepage) vorbehalten. Im Moment sind das vor allem der "Verein Fisch und Umwelt" und die Uni-Rostock.
    Für Freizeitzwecke gibt es einen ausgewiesenen Bereich (das s.g. Sporttauchriff), wo man als Sporttaucher tauchen darf. Allerdings ist es in der Praxis nicht umzusetzen, dass alle Taucher vor Ort kontrolliert werden. So taucht doch jeder wo er will, mehr oder weniger geduldet. Um das Ganze etwas einzugrenzen wurden verschiedene kommerzielle Basen und Vereine eingewiesen, diese sind angehalten im Briefing auf die dortigen Gefahren, wie verschiedene Leinen, horizontale und vertikale Netze, Messinstrumente, Kameras usw. hinzuweisen, um ein Hängenbleiben oder Verwickeln, und ein Schaden an den Einrichtungen zu verhindern.
    Mir bekannt sind die Basen in Kühlungsborn (Tauchbasis BALTIC), Rerik (Aqua Nautic) und Hohe-Düne (Dive Center/ Wassersportzentrum Hohe Düne). Diese Liste ist unvollständig, hinzu kommen noch weitere Basen und Vereine im Bereich in und um Rostock.
    Fragt einfach mal rum, wer dort zum Tauchen hin fährt.
    Sehenswert ist das Ganze auf jeden Fall, allerdings lassen es die Bedingungen nicht so oft zu, diesen recht flachen Tauchplatz anzufahren. Bei 2m Schwell hat man da unten (12m) mit Sicherheit keinen Spaß mehr!
    Also, hoffe es hat ein wenig "erleuchtet".


    Grüße von der Ostsee,
    Peter