Fu Shan Hai - Hammer Odde, Bornholm, DK

  • Ich glaube auch nicht, dass die Dänen das Tauchverbot aufgehoben hätten, wenn es in einem VTG liegen würde. Deine Info bzgl. Tauchen in einem VTG ist grundsätzlich richtig. Ist wie Golfspielen auf 'ner Autobahn ;) . Aber manchmal kriegt man fürs Tauchen auch 'ne Sondergenehmigung. Hin und wieder hilft es auf einem grauen Schiff zu sitzen:D

  • Moin,
    Strategie einiger Niederländer fürs Tauchen im VTG Deutsche Bucht:
    Mit möglichst metallfreiem, flachem RIB hinfahren, um kein Radarecho zu machen... :loool:


    Grüße,
    Derk

    "You'd better not kick a tiger in the ass unless you have a plan for dealing with his teeth" (Brian Caruso)

  • Moin nochmal...


    Am letzten Wochenende war eine Gruppe von deutschen Tauchern auf Bornholm, um die Fu Shan Hai zu betauchen.
    Wir haben ein 7,5m RIB als Tauchboot mitgebracht (Danke Jörg!), und konnten so die 5nm vom Hafen zur Untergangsstelle zurücklegen.
    Da wir etwa 5 genaue (sic!) Positionen des Schiffes hatten, erwies es sich als nicht so einfach, die richtige Stelle für eine Shotline zu ermitteln, da so ein Panamax-Schiff 225m lang ist, und wir unsere TG nicht damit verbringen wollten, in 50+m über das Deck zu gondeln. Also mußten die Aufbauten her...
    Als auch das geschafft war, stand dem Tauchvergnügen nichts mehr im Weg.
    Das Schiff liegt ohne Windschutz nördlich von Bornholm in einer Tiefe von 66m aufrecht auf dem Grund, mit einer leichten Neigung nach Stb. Das Deck des Brummers befindet sich in etwa 50m, während die Aufbauten bereits in 30m Tiefe beginnen. Sichtweiten am Wrack waren 15-20m bei deutlicher Dunkelheit.
    Das Wrack unterscheidet sich deutlich von den meisten betauchbaren Wracks, da es sehr neu ((4 Jahre) ist und quasi unbeschädigt (nun, ähh, im Bereich der Aufbauten 8)) ist.
    Es ist bereits ein Starker Muschelbewuchs vorhanden.
    Es ist mehr Fliegen als alles andere, wenn man an den riesigen Aufbauten vorbei in Richtung Deck sinkt. Die Davids sind ausgeschwenkt und die Leinen der Rettungsboote verlieren sich ins Bodenlose, ein Zeichen, daß sich die Besatzung retten konnte. Viele Schotts in die Aufbauten, auch in die Maschinenräume stehen offen, und somit ist ein Betauchen möglich.
    Durch die schiere Größe des Schiffes, aber natürlich auch durch die Tiefe, ist immer nur ein kleiner Teil einer Ecke des Schiffs zu erkunden.
    Extrem faszinierend ist, das zu diesem Zeitpunkt noch fast alle Details des Schiffes erhalten sind.
    Mal sehen, wie lange es dauert, bis irgendwelche "Wracktauchhelden" diese abmontieren und somit eines der faszinierensten Wracks der nördlichen Hemisphäre demolieren.
    Ich hänge ein paar Bilder aus der Videocam dran, bitte bedenkt, daß das Copyright bei mir liegt.
    Danke an alle (Jörg, Joe, Thomas und Dirk), ein Top-Wochenende, nur Odin, ähh, Freya wollte nicht so ganz...
    War eigentlcih die Arthur Becker auch in Bornholm? Ich meine da so ein Schiff gesehen zu haben.


    Grüße,
    Derk

  • Hallo Derk !


    Ja ,die Bilder sind super. Wir liegen am 29.oder 30.August über der Fu Shan Hai.



    Wer Lust hat auf das Wrack sollte sich kurzfristig bei mir über PN melden.



    Udo

  • Hallo Leute!!


    Danke für den tollen Tauchbericht und den Bildern. :-D


    Welche Windstärken und Richtungen hattet ihr das ihr nur 1 Tauchgang machen konntet und mit was für ein Boot wart ihr unterwegs?
    Habt ihr eine Boje gesetzt und dann das Boot am Wrack befestigt?
    Auf welcher Tiefe ist die Oberkante der Brücke? ?(
    Fragen über Fragen, aber ich bin halt von Natur aus neugierig.


    Gruß Rocco!!!

    ------FOERDESCHLOSSER-----


    „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ Jule Verne

  • Hallo rocco,
    die obersten Aufbauten beginnen bei ca. 25-28m (je nachdem ob man die Antennen mitzählt ;->)
    Wir haben erst eine Leine auf die Aufbauten geworfen um die Position zu markieren und um eine Referenz beim Abstieg zu haben, diese haben wir dann am Geländer der Aufbauten fest gemacht und daran dann das Boot (ein RIB).
    Windstärke war 5, einfach zu viel Welle um anständig wieder ins Boot zu kommen, erst recht mit D12 oder D15.
    Der erste TG war nahezu perfekt von den Bedingungen her, glatte See, super Sicht und so gut wie keine Strömung.
    Noch fragen? :D

    Ein warhaft großer Mann wird weder einen Wurm zertreten noch vor dem Kaiser kriechen.


    Yesterday is history, tomorrow is future, today is a gift - that's why it's called present

  • Danke dir für die Infos.


    Ich denke so werde ich es auch handhaben, Boje und dann das Boot befestigen. Tja eine 5 ist für die offene Ostsee deutlich zu viel, ich würde bei einer 4 schon nicht mehr aus dem Landschutz fahren, aber ich habe ja auch keinen Festrumpf. ;(


    Gruß Rocco

    ------FOERDESCHLOSSER-----


    „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ Jule Verne

  • @ rocco,
    bist Du der Kollege der mit Detti gelegentlich im Sparmann taucht?





    ....


    Wir waren letztens an der Fu mit gemischten Bedingungen.


    See 3-4, bestimmt 1,5Knoten Grundströmung, wechselnde Sicht mit Haloclines von 5-10m.


    Sinnigerweise erzeugt der ziemlich hohe Lichtmast am Bug anscheinend ein Sonarecho in den Dreissigern, jedenfalls haben wir die Shot dahin geworfen, in Erwartung das Grundgewicht auf dem Peildeck zu landen.


    Das GPS-signal war u.U. ein bisschen mit Unschärfe versehen, zwecks G-8 Schutz vielleicht, wer weiss.
    Von den drei Positionen die wir hatten war laut Skipper nix so richtig brauchbar,
    ich war beim Finden der Fu nicht auf der Brücke.


    Eine von diesen neuen Stealth-Fregatten der Bundesmarine schipperte auch interessiert vorbei,
    wow Mike, wirklich auch in Natura ne schicke Karre, da macht es wieder Spass Steuern zu zahlen :pfeif:
    Das Radarecho sah aus wie ne "seismische Anomalie"
    ( Ja das ist ein Filmzitat und hat eher was mit Sonar als mit Radar zu tun ),


    Nu ja,
    wir kamen runter und haben erstmal fünf Minuten gebraucht um zu raffen wie weit wir danebenliegen.
    Ich hab gefühlte zehn Minuten gebraucht :-D...


    So haben wir den Treffer vom Unfallgegener am Bug bestaunen dürfen,
    der ist erschreckend klein.
    Ohne viel Ahnung zu haben, ich tippe mal, da waren alle Schotts offen und auf beiden Kähnen waren die Leuts besoffen und wegepennt.


    Nu denne, das shot haben wir nicht verlegt, war dummerweise zu wenig Zeit, nur zwei Tg's, dann mussten wir weiter, den Skipper zu einem wichtigen Termin im Heimathafen abliefern.


    Der Bug ist auch interessant...
    jedenfalls,
    Gaswahl, Grundzeitplanung, mittelmässige Sicht und die auffrischende Strömung ermunterten nicht gerade, mit dem Scooter den kompletten Kahn ( 225m ? ) downstream entlangzuschippern.
    Strömung zudem in Richtung VTG.


    Grossartige Erstkontakte...grossartiges Maxitauchziel!


    Besten,
    Hoffi

  • Zitat

    Original von nskdrs
    ...


    Eine von diesen neuen Stealth-Fregatten der Bundesmarine schipperte auch interessiert vorbei,
    wow Mike, wirklich auch in Natura ne schicke Karre, da macht es wieder Spass Steuern zu zahlen :pfeif:
    ....


    Moin Hoffi,


    es gibt Gerüchte, die besagen, diese großen grauen Eimer (wenn es den eine 124er-Fregatte war) sind wg. eines Software-Problems nicht in der Lage, auch nur einen Schuss abzugeben (weshalb sie auch nicht vor dem Libanon herumfahren). Mike? weißte/sagste mehr? :O


    Da zahlt man doch gerne Steuern...
    ...und denkt wehmütig an die 122er...


    Grüße,
    Derk

    "You'd better not kick a tiger in the ass unless you have a plan for dealing with his teeth" (Brian Caruso)

  • Hallo Hoffi,


    Ja, ich war mit Detlef schon mal am Sparmann, top Tauchkollege :prosecco:


    Dein Bericht über eure Tauchgänge an der Fu ist echt gut. Interessante Info für mich ist, daß der vordere Mast ein so gutes Echo aufweist. Da muß ich im Juli halt ziemlich gut aufpassen beim Boje setzen, wenn ich das Heck sehen will.
    Tröstet euch so wart ihr wenigstens, einige von den wenigen Tauchern die schon am Bug waren, die meisten werden am Heck tauchen und den Bug nie sehen. ;)


    Zitat

    Eine von diesen neuen Stealth-Fregatten der Bundesmarine schipperte auch interessiert vorbei


    Vieleicht war es ja auch die neue Korvette "Braunschweig"? :wirr:


    Gruß Rocco!!

    ------FOERDESCHLOSSER-----


    „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ Jule Verne

  • Zitat

    Original von rocco
    Ja, ich war mit Detlef schon mal am Sparmann, top Tauchkollege :prosecco:


    Selbiges sagt Detti von Dir, er war auch mit an der Fu.


    Korvette/Fregatte ja, äh, habe jetzt mal auf der Marine-seite geguckt, da gibts kein gutes Querab-foto von der Braunschweig-klasse,
    ich meine auch nach Ansicht der Fotos, es war eine 124-er....
    war aber auch mehr mit dem Befummeln von Tauchgerät beschäftigt.



    Hm Derk, wie anders sollte Mike auf so etwas antworten können?
    Bidde gaanz schnell vertragen :prosecco:


    Hoffe wir sehen uns bald zum dauchen allerseits!


    Hoffi

  • Zitat

    Hm Derk, wie anders sollte Mike auf so etwas antworten können?
    Bidde gaanz schnell vertragen :prosecco:


    Hoffe wir sehen uns bald zum dauchen allerseits!


    Hoffi


    Moin,


    natürlich kann Mike nur so antworten wie er hat, und er hat es ja auch per feinem Bild eindeutig klargestellt klargestellt.
    Bin halt nur alter 122er-Fan...
    Und ich denke, wir vertragen uns noch :tomato:


    rocco,
    wenn Du direkt östlich neben dem 30m-Echo wieder 66m tiefe hast, bist Du am Bug 8)


    Grüße allerseits,


    Derk

    "You'd better not kick a tiger in the ass unless you have a plan for dealing with his teeth" (Brian Caruso)

  • na gut, wenn schon off topic, dann aber auch richtig;)


    Zitat

    Original von Derk
    Bin halt nur alter 122er-Fan...


    Da halte ich mich jetzt zurück: mein Pott fährt jetzt in Griechenland und der andere war ein Dampfschiff.



    Zitat


    Und ich denke, wir vertragen uns noch


    Haben wir uns, seit dem wir uns kennen, jemals nicht vertragen? :D

  • Aufgrund von recht pluralistischem Meinungsaufkommens bzgl. Positionen + Navigation über und am Wrack habe ich versucht, mittels Unfallbericht einen besseren Überblick über die Ausrichtung des Wracks zu bekommen.



    Zitat


    wenn Du direkt östlich neben dem 30m-Echo wieder 66m tiefe hast, bist Du am Bug 8)
    Derk




    Da gibts bei uns einen bunten Strauss Meinungen diesbezüglich,
    Skipper kam mit der Nachricht von der ersten Aufklärung, der Kahn läge eher Nord/Süd :D


    Für Bug Richtung 000° bis maximal 045° spricht der Sonnenstand unmittelbar kurz vor vollendetem Untergang ( siehe PDF ),
    Sonnenstand am 31.5.2003 20h45 liegt bei ca., 6° über Horizont / 301° ( Quelle Sunpath s.u. ),
    bei diesem Pic hat der Bug sicher Grundberührung, der Rumpf hat sich zuvor bereits nach Strömung ausgerichtet, wird sich also bis zur totalen Versenkung kaum nochmal um 90° nach Ost gedreht haben.


    Ja, mir ist die Wechselwirkung zwischen grossen Metallklumpen und dem Erdmagnetfeld auf laienhaftem Niveau bekannt....ich hatte ne Peilung am Bug grob Richtung West :pfeif:


    Schön zu sehen unten der hohe Lichtmast und die Trefferstelle backbords aus dem Abschlussbericht.


    Watn nu?
    Für mich weiter unklar, Indizienlage deutet auf Richtigkeit der Meinung unseres Skippers hin,
    freue mich über eine Aufklärung.


    Danke,
    Hoffi


    edit by .Michl: habe mit Rücksprache die Bilder entfernt


    Edit: Anstatt der Bilder hier der Link zum Orginal-PDF fu_shan_hai_gdnynia.pdf

  • Hmmmm, ich kenne mich nicht übermäßig gut mit GPS-Koordinaten und deren Genauigkeit aus, aber der Kahn hat ja immerhin über 250 Meter Länge. Damit liegen Anfang und Ende einigermaßen weit auseinander. Wenn ich das richtig verstanden habe, liegen Euch die Bug- bzw. Heckkoordinaten vor, an denen ihr jeweils die Fu gefunden habt.


    Positionen zusammen werfen, in Karte einzeichnen, Linie ziehen, Ausrichtung feststellen...


    Mit etwas Technikverliebtheit und Spielerei könnte das doch trotz Pluralismus mal einen Versuch wert sein, oder stelle ich mir das zu einfach vor?

  • Ja,
    am besten wird das sein mit Wegpunkten die aus demselben selben Track stammen.


    Wie ich erwähnte, es gab Fragezeichen bzgl. des GPS-signals während G8,
    ausserdem fehlt zumindest uns offensichtlich eine Aufklärung ohne Zeitdruck.


    Hoffi

  • Hallo,


    Zitat

    Original von nskdrs


    Wie ich erwähnte, es gab Fragezeichen bzgl. des GPS-signals während G8,


    Hoffi


    meint ihr das die Amis wegen dem G8 Gipfel die SA wieder aktiviert haben?
    Glaube ich kaum und konnte ich auch an meinem GPS nicht feststellen.


    Seit dem Abschalten der SA erreicht GPS eine Genauigkeit von ca. 15 Metern. Teilweise sogar etwas besser. Mit zusätzlichen Hilfsmitteln kann die Genauigkeit sogar noch gesteigert werden (DGPS, WAAS, EGNOS).
    Wenn SA aktiviert ist beträgt die Genauigkeit irgendwas so um die 100 Meter.


    Ich denke auch bei so einem großen Pott sind 100 Meter schon ganz schön viel und ihr hättet das gemerkt.


    Ulrich

    Gott hat die Zeit geschaffen, der Teufel den Kalender. Erwin Chargaff

  • Moin,


    nach Datenabgleich verschiedener Koordinaten aus der Hauptstadt und der schönsten Stadt der Welt (O-Ton Radio HH) ergibt sich folgendes Bild:


    Bug liegt im NNE, Heck in SSW (Peilung Heck -> Bug 26°)


    Scheints, das der hauptstädter überwiegend recht hat...


    Ach ja, und WAAS-Satelliten sollte man auf der Ostsee besser nicht akzeptieren 8)
    Die Genauigkeit derGPS-Empfänger ist auch so eine Sache, in vielen Angaben fehlt zunächst schlicht das richtige Datum, dann hat man ja auch des öfteren Strömung, und wie so genau der Sonarkegel unterm Schiff sich ausbreitet (senkrecht/nach vorne/nach hinten geneigt), wissen sicher auch nicht viele Bootsbesitzer so genau ;)


    Liebe Grüße,
    Derk

    "You'd better not kick a tiger in the ass unless you have a plan for dealing with his teeth" (Brian Caruso)