GUE Projekt Skagerrak-Schlacht

  • Ein neues GUE Projekt wurde im August 2009 von einem internationalen Team (Teilnehmer aus Australien, Belgien, Deutschland, Italien und den Niederlanden) durchgeführt, der Fokus lag auf Videoaufnahmen und Unterwasserfotografie.
    Dieses Projekt fand statt in Nordeuropa, 100 Seemeilen vor der dänischen Küste, mit dem alleinigen Ziel, die Überreste einer der größten und verheerendsten Seeschlachten der Geschichte auf Film zu dokumentieren, bevor die Spuren der Vergangenheit für immer von der Nordsee ausgelöscht werden.


    Diese Schlacht war die Skagerrak-Schlacht.
    Die Skagerrak-Schlacht (engl. „Battle of Jutland“) war die größte Seeschlacht des ersten Weltkrieges und die größte Konfrontation von Großkampfschiffen überhaupt.
    Am 31. Mai und am 1. Juni 1916 trafen die starke und mit Jahrhunderten von Erfahrung und Tradition ausgestattete englische „Grand Fleet“ der Royal Navy und die kleinere, unerfahrenere, aber erfolgshungrige deutsche Hochseeflotte der kaiserlichen Marine aufeinander.


    Die Idee der deutschen Flottenleitung war, einen kleinen Teil der englischen Flotte in eine Falle zu locken, um diese dann zu vernichten, da die deutsche Flotte nicht stark genug war, um es mit der gesamten Grand Fleet aufzunehmen. Dies war ein Teil der Strategie, die Seeblockade durch die Royal Navy zu durchbrechen und Handelsschiffahrt in der nördlichen Nordsee betreiben zu können.
    Demgegenüber sah die britische Strategie vor, die Hochseeflotte in einer großen Schlacht zu schlagen und zu vernichten, oder wie, bisher, durch die Blockade eingeschlossen zu halten.
    Im Skagerrak trafen schlussendlich 149 englische Schiffe auf 99 deutsche Schiffe. Die Royal Navy hat 14 Schiffe, die Hochseeflotte 11 Schiffe verloren mit über 8500 Toten und mehr als 1000 Verletzten.


    Am 2. August 2009 trafen sich in Antwerpen, Belgien 14 GUE-Tech1 und Tech2-trainierte Taucher, um an Bord der Cdt. Fourcault in das Seegebiet der Schlacht zu fahren. Die Vorbereitungen dauerten zwei Jahre, und immer noch waren viele Koordinaten der Untergangsstellen unklar oder unsicher. Die folgenden 12 Tage sollten zeigen, ob das Projekt ein Erfolg werden würde.


    Die Wracks zeigten sich annähernd unberührt, und obwohl die Schlacht fast 100 Jahre her ist, so war für uns ersichtlich, welches Chaos und welche Tragödien sich während der Schlacht und der Untergänge abgespielt haben müssen. Wenige Taucher waren bisher dort, noch weniger Filmaufnahmen dieser Zeitzeugen sind vorhanden. Somit sehen wir es als eine Hommage an all die Männer, die dort gestorben sind, wenn durch weitere Dokumentation dem Vergessen entgegengewirkt wird.


    Um dieses Ziel zu erreichen, haben die GUE-Taucher fünf spezialisierte Teams gebildet: Zwei Fototeams und drei Videoteams, die mit High-Definition-Videokameras und dezidierten Beleuchtungstauchern unterwegs waren.
    In sieben Tauchtagen wurden 108 Tauchgänge durchgeführt, 24 Stunden Videomaterial Über- wie Unterwasser gedreht und über 1000 Fotos aufgenommen.
    Die betauchten Wracks waren die SMS Lützow, die SMS Frauenlob, die HMS Queen Mary, die HMS Invincible, die HMS Defence und die HMS Black Prince.


    Die Wracks wurden als Kriegsgräber betrachtet und mit dem entsprechenden Respekt betaucht, gefilmt und fotografiert.


    Die Produktion einer DVD, die über die GUE-Webseite (GUE-Webseite) erhältlich sein wird, ist im Gange und ein Release wird für die kommenden Monate erwartet.
    Teammitglieder waren: Mario Arena, Christian Batselaer, Peter Brandt, Paolo Carta, Petra Clerx, Marco Cottafava, Andrew Cronan, Chris Dupont, Stephan Matthies, Claudio Provenzani, Derk Remmers, Elena Romano, Aldo Schaap und Lodovico Venturoli.


    Organisiert wurde dieses GUE-Projekt von dem Team Koelakant. Die Webseite Koelakant zeigt Videos, Projektbeschreibungen sowie Fotos aus den vergangen Jahren.


    GUE Press Release 1.9. 2009, Text: Petra Clerx, Übersetzung Derk Remmers


    Unter dem Link GUE-Projektbericht sind ein paar Fotos sowie ein kurzer Videofilm zu sehen.


    Liebe Grüße,
    Derk

    "You'd better not kick a tiger in the ass unless you have a plan for dealing with his teeth" (Brian Caruso)

    Einmal editiert, zuletzt von Derk ()

  • Hallo Derk,


    eigentlich ist es eine Frechheit dies hier publik zu machen. ;)
    Wir sind heute von Bornholm zurück gekommen und nachdem wir dort jeden Tag 5-6 Windstärken hatten, muss ich hier lesen das ihr in einem für Wind und Welle berüchtigten Seegebiet im Durchschnitt 8 Tauchgänge in 8 Tagen hin bekommen habt. Respekt!!!! :beleidigt:
    Ich bin gelb vor Neid.


    Bis zu welcher Windstärke hättet ihr denn dort getaucht?


    Neidische Grüsse, Rocco! ;)

    ------FOERDESCHLOSSER-----


    „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ Jule Verne

  • Hi Rocco,


    8)


    Wir konnten durch das Schiff und seine Ausstattung jerzeit tauchen. Am letzten Tag hatten wir 6Bft, in Böen 7.


    Liebe Grüße,


    Derk

    "You'd better not kick a tiger in the ass unless you have a plan for dealing with his teeth" (Brian Caruso)

  • Nicht schlecht :-D, 6 Windstärken in der Nordsee, ausserhalb von Landabdeckungen - man sollte nur solche Schiffe bauen! :cool:


    Gruß Rocco!

    ------FOERDESCHLOSSER-----


    „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ Jule Verne

  • Zitat

    Original von Frank2007


    warst Du an der Fu?


    Nein, war er nicht.. :(


    Und nach einer Woche jeden Morgen Wind, Windrichtung und Welle prüfen, Diskussionen mit dänischen Tauchbasen um "Low an Nature" Alternativen [TM] führen und ausgedehnten Expeditionstauchgängen in Hullehavn sind wir alle der Meinung: die Fu ist lediglich eine Erfindung des Bornholmer Fremdenverkehsamtes. 8)


    Aber, im Frühjahr schauen wir sicherheitshalber noch einmal nach.


    Gruss
    Schraube
    PS. In der Woche hat es beim Sturm auch einen LKW vom Zug nach Sylt geweht. Im Gegensatz zu Derk hatten wir echt Pech bzw. den falschen Untersatz.

    Wat brüllt de Storm? De Minsch is'n Worm! Wat brüllt de See? 'n Dreck is he!
    Fördeschlosser, das regionale Forum für nordische Wracktaucher

  • Hi.


    Ach ja, die Fu :(


    Uns erging es letztes Jahr im September leider kein bißchen besser, auch eine komplette Woche auf Bornholm und keinen einzigen Tachgang an der Fu gemacht :zeter: Allmählich glaube ich auch an den Trick vom Fremdenverkehrsamt...
    Aber nächstes Jahr muss ich unbedingt wieder mal hin und wehe da klappt es wieder nicht.


    Dafür waren wir heute ebenfalls auf der Nordsee :-D . Zwar nicht ganz so weit draussen, lediglich hinter Norderney kurz vorm Verkehrstrennungsgebiet. Absolut traumhaft heute, fast glatte See, Sonnenschein, super Sicht und ein richtig geiles Wrack. Hab momentan die Posi nicht hier bei mir und wir wissen leider den Namen des Wrackes noch nicht, aber muss schon ein recht großer Pott gewesen sein. Kessel mit ca. 3m Durchmesser und eine Schiffsschraube von vielleicht 4m Durchmesser.


    Wracktauchen auf der Nordsee lohnt sich also wirklich :]


    Ein kurzes Dank von unserer Truppe an dieser Stelle auch noch mal an Derk für die Unterstützung =)