10.000m2 Riff zerstört...

  • Diese Mail ist heute bei uns eingegangen:


    Kahramana Blondie Beach Resort, gelegen an der Shagra Bucht im südlichen
    Ägypten (20 km nördlich Marsa Alam), hat Anfang August diesen Jahres nahezu
    10.000 m" Saumriff ausgebaggert und unwiederruflich zerstört. Durch
    Landfüllung soll ein breiterer Strand und eine Badelagune mit Zugang zum
    offenen Meer geschaffen werden.
    Wiedereinmal versuchen skrupellose Investoren ihre Interesse ohne Rücksicht
    auf Natur und Umwelt durchzusetzen. Der Schaden am Shagra Saumriff ist nicht
    mehr gut zu machen. Jetzt muß verhindert werden, daß weitere Hotels am Roten
    Meer diesem Beispiel folgen.
    Wenn die Behörden eine Strafe verhängen, dann mag sie hoch, aber bei weitem
    nicht ausreichend sein. Eine richtige Strafe wird der Boykott solcher Hotels
    und Resorts sein, die Korallenriffe zerstören und die Umwelt für den Kommerz
    zerstören.




    Protest Mails sind an folgende Personen zu richten:


    Besitzer des Kahramana Resorts, Mr. Ahmed Balbaa, info@balbaagroup.com und
    kahramanama@link.net
    Gouverneur des Roten Meeres, General Saad Hassan Abu Rida,
    info@redsea.gov.eg
    Tauchabteilung des Tourismus Ministeriums, P.M Dr.Mohamed Saleh,
    diving@gov.eg.com
    Ägyptisches Tourismus PromotionBüro, Mr. Ahmed El-Khadem,
    chairman@egypttreasures.gov.eg





    Tagebuch einer Katastrophe


    2004
    Seit geraumer Zeit beschwert sich Herr Ahmed Balbaa, Besitzer des Kahramana
    Blondie Beach Resort in Marsa Alam, darüber, daß der Strand seines Resort zu
    klein ist und keinen direkten Zugang zum offenen Meer bietet.


    Januar 2005
    Herr Balbaa stellt einen offiziellen Antrag beim Tourismus Ministerium zur
    Ausbaggerung des Saumriffes vor seinem Resort. Als Begründung gibt er an,
    daß das Riffdach eines Saumriffes sowieso totes Riff ist und
    es so keinen Unterschied macht es zu zerstören. Ihm wird eine mündliche
    Zusage erteilt.


    Februar 2005
    HEPCA und weitere ägyptische Umweltschutzvereine schließen sich zusammen und
    kontaktieren die ägyptischen Tourismus und Umweltminister, um auf die
    negativen Folgen der Zerstörung von Saumriffen auf das ökologische
    Gleichgewicht der Korallenriffen aufmerksam zu machen. Sie wiesen die
    Minister auch auf die drohende Katastrophe hin, die droht, wenn alle
    Hotelbesitzer damit anfangen Riff auszubaggern, um sich einen
    Standortvorteil durch größere Strände und Zugänge zum offenen Meer zu
    schaffen.
    Der Tourismus Minister verspricht die Bildung eines Komitees von
    Sachverständigen und Meeresbiologen, die die möglichen Schäden untersuchen
    sollen und ihm so die Entscheidung erleichtern sollen.


    2 Wochen später
    Der Tourismus Minister ruft alle Investoren und Hotel Besitzer Marsa Alams
    zu einem Treffen zusammen. In diesem Treffen werden die Teilnehmer darüber
    informiert, daß der Untersuchungsausschuß zu dem Ergebnis gelangt ist, daß
    Saumriffe keine toten Riffe sind und es nichts gibt, was
    diesen Namen verdient. Der Minister sagt, daß niemand Hand an die
    Saumriffe im Süden Ägyptens legen darf und warnt gleichzeitig davor
    seine Anweisungen zu ignorieren. Es wird keine Kompromisse
    geben.


    Zeitgleich
    Zur Lösung des Strand Problems wird Herrn Balbaa die Genehmigung zur Nutzung
    des Strandes und der Bucht Marsa Abu Dababerteilt. Er nahm das
    Angebot und die Bucht an, baute Zäune und verlangt nun von jedem Besucher
    und Taucher 5 US $ Eintrittsgebühr.
    Marsa Abu Dabab ist ein 2 km langer Sandstrand und ein berühmter Tauchplatz.
    In der Bucht lebt eines der vom Aussterben bedrohten Dugongs
    (Rundschwanz-Seekuh).
    Zur Zeit laufen die Bauarbeiten zu einem neuen Hotel in Marsa Abu Dabab,
    dessen Besitzer ebenfalls Herr Balbaa ist.


    3. August 2005
    In der Shagra Bucht, vor dem Kahramana Resort starten die riffzerstörenden
    Ausbaggerungs- und Landfüllarbeiten. Innerhalb 48 Stunden werden mehr als
    7.000 m" Korallenriff zerstört. Gestoppt wurden die Arbeiten durch
    Nationalpark Ranger und die Küstenwache.
    3 große Bohrer, Bagger und zahlreiche LKWs, sowie Dutzende Arbeiter waren im
    Einsatz, um die Arbeiten so schnell als möglich abzuschließen, damit niemand
    etwas merkt. Glücklicherweise haben die Ranger den Plan, neben der Lagune
    auch einen Durchbruch zum offenen Meer in das rund 80 m breite Saumriff zu
    baggern, verhindern können.
    Der Leiter der Ägyptischen Nationalparks wurde nach Marsa Alam eingeflogen,
    um den am Riff und der Umwelt entstandenen Schaden zu untersuchen und einen
    offiziellen Schadensbericht zu erstellen. Dieser Bericht wird auch die vom
    Hotelbesitzer zu zahlende Strafe festlegen. Was wird ein zerstörter m" Riff
    kosten? Die Schäden am Riff und der Natur sind nicht wieder gut zu machen.
    Was wird passieren, wenn die anderen Hotel Besitzer erfahren, daß der
    Besitzer des Kahramana Resort nur eine Strafe von 100.000 US $ zahlen mußte.
    Werden sie es sich dann überlegen, ob es nicht billiger ist lebendes Riff zu
    zerstören, um künstliche Badelagunen auszubaggern, als Swimming Pools zu
    bauen!!!

    :longnose: Wer mit Pinkelventil taucht, verliert kostbare Wärme. :longnose:

  • ...streng gesehen hat er es an einem Tag kaputt gemacht.


    Ich will gar nicht wissen, was weltweit in den Meeren täglich angerichtet wird... auch wenn es weh tut: der Mensch ist und bleibt das einzige Lebewesen auf der Welt, das seine Lebensgrundlage (den Planeten) beständig und unaufhaltsam zerstört... :,-(

    :hai: To dive or not to dive...that's the question :hai: 

  • @all


    unsäglich, keine weitere Anmerkung, ausser: diesen Sachverhalt werde ich mal in ein anderes Forum tragen, dort wo Hotels bewertet werden. Ich schaue vor meinem Urlaub dort immer nach, was andere Urlauber zu einem Hotel meinen.


    So ein Artikel unter dem entsprechenden Hotel ist bestimmt nicht schlecht, damit die Leute wissen, was sie mit ihrem Geld unterstützen...

    Zieht mich an, tragt mich ins Nass, damit ich meinem Hobby frönen kann...

  • So lange es Aussagen von Hoteleignern gibt in Stile von:


    Ihr naturschützenden deutschen Taucher seid mir schei**egal, kommt halt nicht mehr, dann mache ich das Haus mit Russen voll.


    gibt. Wird ausser mit drakonischen Geldstrafen der ganzen Sache nicht beizukommen sein. Leider sehe ich aber gerade dafür in Ägypten ziemlich schwarz.


    MONSTI