Wracktour mit der Havgus 2008

  • Hallo,


    ich plane im Frühjahr 2008 für ca.4 Tage die Havgus zu chartern. Die Havgus ist ein dänisches Tauchschiff mit Platz für 12 Taucher das von Grenaa(ca. 250km von Flensburg entfernt) aus, hauptsächlich Wracks im Kattegat anfährt. Mariie hat zu diesem Schiff einen sehr schönen Bericht verfasst. :hello:


    Hier klicken: Wracktauchen mit der MS Havgus


    Als Termin habe ich erst einmal das lange Wochende am "Tag der Arbeit" vorgesehen. Das wäre von Do den 01.05. bis So. den 04.05.2008, wobei die Anreise schon am 30.04.07 am Abend wäre.
    Dieser Termin ist erst vorläufig, weil ich mit den Jungs von der Havgus noch nichts festes abgemacht habe und dieser Thread zeigen soll, ob überhaupt min. 10 Taucher für ein solches Vorhaben zubegeistern sind. Logischerweise will ich auch nicht auf den Charterkosten von 1000,-€ pro Tag sitzen bleiben :Haare:. Wo wir schon mal beim Geld sind, die Tour ca. 100,-€ pro Tag, wenn wir mit 10 Tauchern fahren (max. 12 Taucher, dann wirds billiger). Darin enthalten sind VP und Luft, Bier und Wasser wird extra abgerechnet. Sauerstoff, Helium, und Argon gibt es auch an Bord, aber gegen Aufpreis.
    Ich möchte noch mal festhalten, das ich daran nix verdienen will.
    Sondern ich möchte eine Tour auf die Beine stellen, die Wracks anfährt die nicht auf der üblichen Route der Tauchschiffe liegen und vom Schwierigkeitsgrad nicht für jedermann zugänglich sind.


    Nun zu den Wracks:


    Als Wunschwrack habe ich die S/S Oberon ausgewählt. Das über 100m lange finnische Passagierschiff liegt in 53m Wassertiefe und die Oberkante findet man bei 37m. Das Wrack liegt ca. 8nm (14,5km) östlich der dänischen Insel LAESÖ (wird anders geschrieben aber mir fehlt der dän. Zeichensatz ;(). Die Oberon ist auch eines der Wracks die noch nicht mehr als 20 bis 30 Taucher gesehen haben dürften, was es um einiges spannender macht. ;)


    Nachfolgend ein Bericht des dänischen Wracktauchers Allan Jensen übersetzt von Sven Gust (www.tauchprojekt.de):


    Oberon liegt heute auf dem Grund wie sie vor 70 Jahren dort landete, die Schreie sind
    verstummt, Holzteile wie z.B. das Rad sind verschwunden, aber es ist trotzdem leicht sich
    die Tragödie vorzustellen wenn man den großen Propeller auf dem Boden ruhend betrachtet.
    Oberon liegt auf der STB-Seite in 54 Metern Tiefe und mit ihren vielen Kajüten, dem Salon
    und den Gängen ist sie ein wirklich spannendes Wrack.
    Die Brücke ist stark zerstört, obwohl sie aus Eisen bestand. Ein alter Fischer berichtete
    das im letzten Weltkrieg das Wrack versehentlich von den Deutschen mit Wasserbomben
    angegriffen wurde, weil sie es für ein feindliches U-Boot hielten.
    Das Wrack ragt etwa 15 Meter über seine Umgebung hinaus. Aus dem Oberdeck liegen die Reste
    der Brücke und eine Menge Kleinkram verstreut.
    Den Umkreis der Brücke zu betauchen ist auch für erfahrene Wracktaucher eine Herausforderung.
    Man kann sich hier über viele Tauchgänge beschäftigen. Es gibt viel zu sehen und ein
    Niedergang führt unter Deck. Innen ist das Schiff zerstört und es gibt oft nicht viel Platz.
    Möbel und Holzteile liegen wild durcheinander. dringt man weiter vor wird der Raum größer,
    aber es verwirrt etwas die Seitenlage des Wracks.
    In den Salon, unter und hinter der Brücke, besteht die Möglichkeit von Deck her
    einzudringen. Aber auch hier haben die Wasserbomben ihre Spuren hinterlassen und viele
    wertvolle Dinge zerstört.
    Der mächtige Mast ragt noch in voller Länge ins Wasser. Richtig schön ist es wenn man gute
    Sicht hat. Hat man dann noch genug Luft kann man auch noch zum Achterdeck schwimmen. Hier
    befindet sich ein Deckshaus mit Kabinen und Kajüte, sowie einem Raum mit Farbeimern und
    Werkzeugen.
    Die Reling war im Mai 2000 noch erhalten und hier sieht das Wrack viel jünger aus als es
    eigentlich ist.
    Umschwimmt man das Heck zur Oberseite sieht man unter sich die gewaltige Schraube und das
    Ruderblatt. Aufgrund des hohen Gewichts ist ein Teil der Schraube im Boden versunken.
    Vor der Brücke passiert man erst einen gebrochenen Mast und das große Lastspill. An der
    Rückseite der Back, etwa in der Mitte des Schiffs, befinden sich ein Niedergang und einige
    Türen. Schwimmt man (fast horizontal) den Niedergang eine Etage hinab gelangt man in den
    Lampenraum. Hier stehen Ersatzlampen und andere Dinge - natürlich vom Salzwasser entstellt.
    Die Messinglaternen wurden natürlich geborgen, ebenfalls die Schiffsglocke und der
    Maschinentelegraf. Allerdings gibt es sicherlich noch viele interessante Dinge zu finden -
    vielleicht etwa im Restaurant, wo sicherlich mit vielen wertvollen Kleinteilen und Bestecken
    gearbeitet wurde. Jedoch sollte man sich im Klaren darüber sein, dass geborgene Teile
    professionell konserviert und restauriert werden müssen um im alten Glanze zu erstrahlen.
    In der Regel können nur erfahrene Wracktaucher besondere Dinge von den üblichen Rostklumpen
    unterscheiden. Andere schwimmen einfach daran vorbei ohne etwas zu bemerken.
    Oberon liegt tief und bietet anspruchsvollstes Wracktauchen. man benötigt viele Tauchgänge
    bis man sich ein vernünftiges Bild vom Wrack machen kann und man sollte schon einige 50er
    Tauchgänge (in der Ostsee, oder ähnlich dunklen und kalten Gewässern!) im Logbuch haben
    bevor man dieses Wrack betaucht.
    Wenn man hier recht entspannt taucht ist der Eindruck noch besser und die Chance ein
    Souvenir zu finden ist größer. Es befinden sich auch noch große Mengen des Reisegepäcks im
    Wrack.
    Oberons 1. Klasse Salon war eingerichtet mit Marmor, Zitronenholz, Elfenbein, Wallnussholz
    und Krokodilleder.
    Finnischer Dampfer gebaut von Atel. & Chant. in St. Nazaire 1925 für die Reederei: Finska
    Ångfartygs Aktiebolag. Es wurde auch "Das Weisse Schiff" genannt. Oberon war knapp 100 Meter
    lang und brachte es auf 3008 BRT. Das Schiff fuhr im Linienverkehr: Helsingfors - København
    - Hull und zurück mit Waren und Passagieren.
    Es war ca. 22:00 Uhr am Abend des 19.12.1930. Der Kapitän der Oberon hatte zuvor am Abend
    telegrafisch Kontakt zu seinem Bruder gehabt. Dieser war Kapitän auf einem anderen Schiff,
    der S.S. Arcturus (im Dienst derselben Reederei). Die zwei Kapitäne hatten berechnet wo sie
    einander passieren würden um sich dort zu "grüssen". Es wurde jedoch eine verhängnisvolle
    Begrüßung, als sich in dem dichten Nebel, die vom Kurs abgewichene Arcturus mit ihrem
    Steven in die Seite der Oberon bohrte.
    Das verletzte Schiff sank innerhalb von nur 3 Minuten. Kapitän Eric Hjelt hatte seine Frau
    und seine Tochter mit an Bord auf der Reise nach England, weil sie dort Weihnachtseinkäufe
    erledigen wollten. Als man ihn aus dem eisigen Wasser rettete hatte er seine 4-jährige
    Tochter im Arm, leider war sie erfroren. Seine Ehefrau befand sich unter den 43 Toten die
    nie gefunden wurden.
    Bilder hier: http://www.vrag.dk/vrag/oberon.html



    Ich finde das hört sich ziemlich interessant an und man sollte, so viele Tauchgänge wie das Wetter zulässt an diesem Wrack machen.
    Deshalb verzichte ich bewußt darauf andere Wracks in die Tourplanung zu nehmen. (meistens kommt es eh anders, als man denkt)


    Als zweite Variante der Tour kommt die "Trawlerflotte" in Betracht. Vorteil dieser Tour ist das noch einige "Schlechtwetterwracks" in der Nähe liegen (Kullen). Zu der Trawlerflotte gibt es auch schon einige Berichte im Netz.


    Hier klicken: http://tauchen.nullzeit.at/Con…rawlerflotte_kattegat.php


    Ich warte jetzt auf Antwort von der Havgus und kann dann noch einige nähere Informationen geben. Schreibt einfach wenn ihr Fragen habt und (oder) ihr dabei sein wollt. Ich werde später einen Termin posten, zu dem ich verbindliche Zusagen brauche um das Schiff zu chartern.
    Logischerweise sollte man schon einige TG auf dem Buckel haben, Stömungen erlebt haben und nicht gleich in Panik verfallen wenn es dekopflichtig wird. Mit welchem Gasen getaucht wird, muss jeder für sich selbst entscheiden.


    Gruß Rocco!!! :-D

    ------FOERDESCHLOSSER-----


    „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ Jule Verne

  • Moin Rocco,


    Interesse ist vorhanden.
    Allerdings nur, wenn Sven G. nicht dabei ist.


    Mit dem habe ich schon ziemlich üble Sachen erlebt.


    Gruss
    Heinz

    Wat brüllt de Storm? De Minsch is'n Worm! Wat brüllt de See? 'n Dreck is he!
    Fördeschlosser, das regionale Forum für nordische Wracktaucher

  • Hallo Heinz!!


    nee Sven wird nicht dabei sein, da er sich mit ganzer Energie seiner Basis in Norwegen widmet und nach eigener Aussage sein Interesse für Wracks ein wenig nachgelassen hat, wie man ja auch auf der Tauchprojektseite sehen kann.


    Gruß Rocco!!

    ------FOERDESCHLOSSER-----


    „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ Jule Verne

  • Hallo Rocco !


    die "SS Oberon" eine wirklich interessante Idee. Genügend Teilnehmer zu finden stellt nach meiner Meinung kein Problem dar.
    Nur - ist die Havgus für 12 vollausgerüstete Taucher nicht etwas klein?



    Udo

  • Rocco,


    Melde schon mal vorsichtig Interesse an. :hello:
    Kann aber definitiv noch nix sagen....ok?
    Können ja in KW 35 mal drüber quatschen =)


    @Maren: Vorsicht: Ich kann deine Gedanken lesen ;)



    Grüße
    Thomas

    Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen.

  • Hallo,


    ich plane für das WE einen Kurztrip nach Sardinien. Aber wenn das nix wird - oder die Havgus Tour echt konkret wird - wäre ich auch gern dabei.


    Grüße


    Ulrich

    Gott hat die Zeit geschaffen, der Teufel den Kalender. Erwin Chargaff

  • Moin,


    ich denke, ich kann Mariiie (obwohl sie gerade nicht da ist) und mich hiermit auch mal klar anmelden.


    Kann auch sicher noch zwei Taucher mehr mitbringen, also 4.


    Udo: neee, die Havgus hat gut Platz für 12 vollausgerüstete Taucher, auch nach meinen Maßstäben 8)


    Grüße,
    Derk

    "You'd better not kick a tiger in the ass unless you have a plan for dealing with his teeth" (Brian Caruso)

    Einmal editiert, zuletzt von Derk ()

  • Zitat

    Original von Derk



    Kann auch sicher noch zwei Taucher mehr mitbringen, also 4.


    Moin Derk,


    Ti....? :-D


    Viel Spass am WE!


    Gruss
    Heinz - der auch noch zwei/fünf Leute hätte

    Wat brüllt de Storm? De Minsch is'n Worm! Wat brüllt de See? 'n Dreck is he!
    Fördeschlosser, das regionale Forum für nordische Wracktaucher


  • Sack!!!!
    8o 8o 8o


    Nene, gute öcher Junx...
    Auch Dir viel Spass am Samstag!


    LG,
    Derk

    "You'd better not kick a tiger in the ass unless you have a plan for dealing with his teeth" (Brian Caruso)

  • Hi,


    man, man das ist ja ein Andrang. Wenn das so weiter geht muß die Havgus mit Anhänger fahren. :rofl:
    Wie schon gesagt, ich werde die Sache fest machen, sobald sich die Havgusleute gemeldet haben und wenn Derk meint es passen 12 Taucher drauf, dann packen wir auch 12 drauf. Falls es deutlich über 12 Leute werden sollten, zählt natürlich die Reihenfolge der verbindlichen Zusagen von euch. Aber mal langsam, bis jetzt habe ich ja noch nicht mal die Terminbestätigung der Havgus.


    Gruß Rocco!!!

    ------FOERDESCHLOSSER-----


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  • Cool 8) noch steht kein Termin fest und schon stehen sie alle auf der "Matte". :D
    Klar, das Frühjahr kann in Deutschland (wenn ich mal nur an das Wetter denke :loool: ) lang werden :-D wenn es terminlich paßt, wäre ich gern mit dabei. :hello:


    das in Messinghausen abtauchende kleine Seepferdchen Elke

  • im nördlichen Kattegat liegen natürlich noch eine Menge anderer Wracks.
    Amasis 31-48m ; Antares 50-62m ; Buenos Aires 28-40m ; Westfalen 34-52m


    Man braucht halt nur das passende Schiff! Von deutschen Tauchschiffen
    kann man im Kattegat nix erwarten.... ;(

  • Hallo,


    Gerade eben habe ich eine Antwort von den Havgusleuten erhalten.
    Erst einmal schreiben sie, dass die Havgus nächstes Jahr stark in kommerziellen Projekte eingebunden ist, z.B. Meeresgrundvermessungen für Windparks und ähnliches.
    Der Eigner Tom Poulsen prüft jetzt, ob der von mir angegebene Zeitraum überhaupt für Touren mit Tauchern zur Verfügung steht.
    Für das Havgusteam wäre die Tour zur Oberon OK, obwohl sie noch mal darauf hingewiesen haben, das diese Ecke extrem windexponiert ist und dort ein Tauchen nur bis 8m/s Windgeschwindigkeit, wegen des hohen Seegangs möglich ist. Genauso sieht es ja an den Wracks aus die Udo noch gepostet hat. :hello:
    Weiter südlicher, sprich bei der Trawlerflotte sind aus Erfahrung der Havgusleute die Bedingungen moderater. Aber ich denke den genauen Tourplan, muss man eh vor Abfahrt, aufgrund des Wetterberichtes entwerfen. Nach Aussage von Jonny Cristensen(Havgusteam) sind einige Wracks der Trawlerflotte, in den letzten Jahren durch Schleppnetze stark zerstört worden :zeter: und wenn man sich für diesen Tourverlauf entscheidet bietet sich halt noch die Ostmark,U251, Stutthof oder M403 an.


    Weitere Infos folgen,
    Gruß Rocco!!!

    ------FOERDESCHLOSSER-----


    „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ Jule Verne