• Zitat

    Original von bubblekönig
    Ich persönlich folge hier lieber meiner Expertise als:


    - DLRG Rettungstaucher / Taucheinsatzleiter
    (mit praktischer Erfahrung in der Bergung von Sporttauchern unter Eis)
    (mit jahrzehntelanger praktischer Erfahrung in Leinenzugzeichen)


    Als Forschungstaucher sind uns die Leinenführprozedere ebenfalls bekannt, ich würde sie dennoch nicht unbedingt beim Eistauchen einsetzen, da die entsprechende Befähigung als Leinenführer nicht jedem gegeben ist.


    Was allerdings spaßig zu Deinem Post ist -> Bild mitte/unten:
    Unter Eis eine Sidemount-Konfi mit zig Extrareels/-spools?
    Selbst weithingehend erfahrene Höhlenspezialisten nutzen diese nur für bösartigste Enge in Steinformationen.
    Ist Euer Eiseinstieg so schmal und eng` ;)


    Gruß Alex

  • Hi Alex,


    *lach


    Sidemount unter Eis geht auch ganz gut ;)


    Nun, für die Reels gibt es eine ganz einfache und schlüssige Erklärung:


    Bei den beiden Reels im Schittgurt handelt es sich um zwei Safetyreels.
    Zwei Safetyreels habe ich immer dabei; egal ob Sidemount oder Backmount. Vielen in Deutschland bzw. in Europa ist entgangen das die Standards in den den USA von einem Safetyreel auf zwei Safetyreels geändert wurden.


    Ganz einfach: An dieser Stelle sind also immer zwei Safetyreels ! Und diese sind nur für den Notfall ! Und ich bin in jeder Situation sicher diese auch an dieser Stelle zu finden ;)


    An sonsten wäre da noch das Primary reel. Dieses hätte ich verwendt, wenn ich hätte etwas markieren wollen was ich nicht hätte mitnehmen können. Zum Beispiel ein Fahrrad, einen Zigarettenautomaten ........


    Du siehst auch: Die Jump- bzw. Gapreels sind ab und die Pfeile und Kekse sind auch nicht dabei. Getreu der Maxime: Was man nicht benötigt ist auch nicht dabei.


    Abgesehen davon haben wir nicht einen Einstieg sonder zwei :O.


    Jetzt lass mich bitte noch mal teilhaben was spaßig ist und ich hoffe es ist Dir eine hinreichende Ausführung.


    Liebe Grüße


    Helge


    P.S. Mit den Leinensignalen gebe ich Dir recht. Jemand der nicht regelmäßig damit arbeitet wird das nicht auf die Kette bekommen!


    Deshalb ja die Reduzierung auf 5 x und 1 x 8)

  • Nochmal zu den Leinensignalen:
    Macht 1x für "Problem" wirklich Sinn ?
    Da könnte doch jedes hängenbleiben der Leine an Stein, oder so falsch verstanden werden.


    Bei uns bewährt hat sich:
    2x = O.K.
    x-fach ziehen = Problem


    Axel

  • mrbredon,
    die Leinen Zugzeichen machen schon Sinn so wie Sie sind. Und man bekommt ganz genau mit, ob das Zugzeichen willkürlich gesteuert ist oder nicht.


    Deswegen gibt es ja auch Ausgebildete Signalmänner (und auch Frauen).

    Und nicht Vergessen:Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

  • Zitat

    Original von bubblekönig
    Jetzt lass mich bitte noch mal teilhaben was spaßig ist und ich hoffe es ist Dir eine hinreichende Ausführung.


    Moin Helge,


    ich musste auch schmunzeln, als ich das Nomad gesehen habe. Im Teamtauchen wird Sidemount einfach als der einer Engstelle geschuldete Kompromiss gesehen, da mit einem gebrückten Doppelgerät mehr Optionen gegeben sind.


    Aber zurück zum Nomad: Habt ihr das eingesetzt, weil der Sicherungstaucher schneller zwei Stages angeclippt hat oder existierte dieser Gedanke so gar nicht?


    Gruß
    Niko

  • Zitat

    Deswegen gibt es ja auch Ausgebildete Signalmänner (und auch Frauen).


    Bei Sporttauchern?


    Ich verstehe eigentlich gar nicht so richtig die Diskussion.


    Wie man es nun macht hängt doch stark davon ab, was ich für einen Tauchgang
    machen will. Und das wiederum stark davon was ich tauche.


    Will ich möglichst große Bewegungsfreiheit haben, mit dem Risiko, dass ich im
    Zweifelsfall, erst im nächsten Frühjahr an die Oberfläche komme, tauche ich mit Reel.
    Wobei man das wohl auch weglassen kann. Zumindestens bei geschickter Einstiegswahl
    und bekanntem Gewässer.


    Liegt mir das aber nicht und reichen mir ein paar Meter Strecke unter dem
    Eis um die Welt drüber zu vergessen, dürfte das, von den Einsatztauchern abgekupferte
    Verfahren ausreichend Sicherheit für normale Schlichttaucher bieten.
    Absolute Sicherheit gibt es da aber auch nicht. :evil:


    Grüße Christian

    115% meines Wissen kommt aus meiner Einbildung.
    Und den Rest sauge ich mir aus den Fingern.

    Einmal editiert, zuletzt von cos ()

  • Moin Niko,


    gute Frage. Sie führt vielleicht ein bisschen ab von dem Thema.


    Wenn man eine glatte Eisfläche ohne Rentnertische hat ist das Sidemount sicherlich von Vorteil beim anziehen. Es ergeben sich zwei Möglchkeiten:


    a. Auf Knien sitzend ist das Einhängen in das attachment-Handle relativ einfach. Ein bisschen Hilfe von Tauchpartner (der das System kennen muss) ist natürlich hilfreich.
    Für das Kaltwasser verwende ich modifizierte Bungeecords mit größeren Boltsnaps, da ein kleiner bzw. mittlerer Boltsnap mit dicken Handschuhen einem relativ leicht aus der Hand rutscht


    b. Das optimale Hilfsmittel ist ein einfacher Schlitten. Wenn das DTG auf einem Sclhitten liegt hat dieses eine sehr gute Position zum anlegen (wenn man daneben kniet).


    In beiden Fällen kann man kaum ausrutschen!


    Das Thema Sidemount allgemein kann man natürlich recht lange diskutieren.
    Mehr als die Hälfte der von mir besonders gemochten Höhlen (z.B. Convict und Ruth Spring sowie Shangri-La, Indian Washtub, Gators Hole, Jug Spring .....) sind nur mit Siemount zu betauchen. An den Stellen ist es eher Notwendigkeit als Kompromiss.
    Der Engstelle geschuldete Kompromiss kann auch Nomount sein ;).


    Mein ganzes Wissen zu dem Thema habe ich in dem Buch "Höhlentauchen mit Sidemount" ISBN 978-3-8334-7578-8 zusammengefasst. Im Moment arbeite ich gerade an der zweiten Auflage; auf der DEMA gab es eine Menge neue Systeme, u.a. vom Oxychek und OMS, zu sehen. Denke das das Mitte des Jahres fertig ist wenn ich alle Systeme ausgibig geteste habe.


    Liebe Grüße


    Helge


    P.S. Ich würde vermuten das ich mein Sidemount auf Eis schneller angelegt hätte als jemand ein verleichbares Doppelpack mit 2 x 15 l

  • Was zu vergleichen wäre!


    Vom Sicherheitsaspekt Ausrutschen her eine Überlegung wert, aber dann bei der Gesamtbetrachtung - neeee... :D Aber ist schon ok wenn man mit der gewohnten Ausrüstung "seine" Tauchgänge macht.


    Das Lächeln zauberte mir der "Tanenbaumschmuck" samt "Stahlglieder" auf´s Gesicht. Verstehe Deine Aspekte, haben die unsrigen Spools in den Beintaschen oder auch am hinteren Piercing. Bei Maximum 50m leinenbegrenzten TG würd mich zusätzlicher Arschschmuck a la Primary stören, aber Du weisst ja wie ich´s meine. Dem Buch schau ich mal auf die Seiten...



    Zum Thema Leinensignale:
    Es gehört schon ein wenig Übung und Fingerspitzengefühl dazu jemanden beim Tauchen von oben zu begleiten, das sollte man nicht einfach so am Weiher vor´m TG besprechen. Und ja, es macht Sinn gleichlautende Signale zu verwenden (1x, 5x, 2x, 3x,...) Und wenn "aus Versehen" ein Notsignal gegeben wird, kann nach Ermessen des Leinenführers ein Reservetaucher ins Wasser geschickt werden u./o. vorher ein OK abgefragt werden.

  • Was zu vergleichen wäre =)


    Lieber *alex*,


    bin ein alter Sack und wenn Du in meiner Nähe wohnen würdest, würde ich Dich für Sonntag zum Duell bitten. A la Werner würde der Verlierer dann mit Katzendreck beworfen *fg


    Trotz meines hohen Alters würde ich das sehr gelassen sehen. Bis die meisten sich in ihren Harness gezwängt haben ;). Stelle es Dir einfach bildlich vor .... . Rennertische und Helfer sind ausgeschlossen *lach


    Aber so ein Versuch wäre zu gefährlich und ich bin sicher das wir beide in einer relativ guten Zeit in unsere Klamotten kommen.


    Liebe Grüße


    Helge


    P.S. zu den Leinensignalen


    Du hast absolut recht. Ohne Übung wird das am Anfang schief gehen; daher ist der Ansatz beim SK Eistauchen auch einen Tauchgang ohne Eis vor dem SK durchzuführen um die Leinensignale zu üben und das erforderliche Gespür dafür zu entwickeln.

  • Zitat

    Original von cos
    ... mit dem Risiko, dass ich im
    Zweifelsfall, erst im nächsten Frühjahr an die Oberfläche komme, tauche ich mit Reel.
    Grüße Christian


    ?( Was soll das denn heisen.
    Die meisten, die mit Reel ausgebildet sind, sind bestimmt sicherer unterwegs als der 1x im Winter tauchende 0815 Eis-Taucher.
    Und auch die Gattung der Reel-Eis-Taucher möchte gerne wieder lebend aus dem Wasser kommen.

    Grüsse
    Anke

  • Zitat

    ...sicherer unterwegs...


    Mag sein, aber nur wenn beide Taucher den
    gleichen Tauchgang machen, ergibt sich daraus
    ein Sicherheitsgewinn. :hammer:


    Ich unterstelle aber mal frech, dass ist nicht der Fall.
    Sprich, wenn Du mit Reel tauchst, willst Du das auch
    ausnutzen und machst eine deutlich ausgedehntere
    Exkusion. Und damit hat sich das mit dem
    Sicherheitsgewinn, oder siehst Du das anders?
    Ich würde es auf jeden Fall so machen. :evil:


    Grüße christian

    115% meines Wissen kommt aus meiner Einbildung.
    Und den Rest sauge ich mir aus den Fingern.

  • Zitat

    Original von cos


    Will ich möglichst große Bewegungsfreiheit haben, mit dem Risiko, dass ich im
    Zweifelsfall, erst im nächsten Frühjahr an die Oberfläche komme, tauche ich mit Reel.
    Wobei man das wohl auch weglassen kann. Zumindestens bei geschickter Einstiegswahlund bekanntem Gewässer.


    Also das würde ich auf keinen Fall tun.
    Im Jahr 2006 gab es da einen TU am Neufeldersee der mit 2 Toten endete.
    Die zwei Taucher glaubten auch dass es reicht über einer Leine, welche am
    Grund zwischen den Plattformen verläuft, ein Loch zu schneiden.
    Tragischer Weise haben die beiden Taucher den Irrtum mit dem Leben bezahlt.


    Eine Durchgehende Führungsleine zur Wasseroberfläche ist obsulent.
    Ob das nun ein Reel ist oder eine Sicherungsleine kann man sicher noch auf und ab disskutieren.

  • Zitat

    Original von Harry
    Eine Durchgehende Führungsleine zur Wasseroberfläche ist obsulent.


    Cooles Wort, obsulent. Du meinst aber sicher nicht obsolet, sondern das ungefähre Gegenteil, oder?

  • Obligatorisch meint er. :hammer:


    [Blockierte Grafik: http://www.waldbrenner.de/db8us/hemm26_03.jpg]


    Okay, war vielleicht nicht das Geschick bei der Einstiegswahl,
    sondern der obligatorische Schnorchel, der für eine erfolgreiche
    Heimkehr gesorgt hat. :rofl:


    Grüße Christian


    PS: Urheberschaft liegt natürlich bei db8us

    115% meines Wissen kommt aus meiner Einbildung.
    Und den Rest sauge ich mir aus den Fingern.

    Einmal editiert, zuletzt von cos ()

  • Moin,


    ich habe zwar keine Ahnung womit Ihr hier alle ein Problem habt, aber ich muss hier für die scheinbar am Prager stehenden Leute mal vorsprechen.


    Die Regeln für das Eistauchen sind von Sporttauchern für Sporttaucher gemacht worden, mit besten Wissen und Gewissen !


    Für diese Menschen sind diese Regeln richtig und sollten es auch bleiben.


    Wer mit dem Reel nicht umgehen kann, sollte es unter dem Eis nicht versuchen zu lernen.


    Diese Gnome im Film sind aber keine Sportis,...(beileibe nicht)


    genauso könnte man tauchen in Höhlen tiefer als 60m verbieten, weil dann die Leine zu viel Reibung hat,..grööhl!


    Macht euch hier doch nicht zum Affen, weil sich mal wieder etwas verändert, was wir alle mal vor dem Kartoffelkrieg als Wahrheit gelernt haben.


    Blümchen


    PS: das einzige, was ich bei dieser Art von Eistauchen ganz gut finde ist ein Blitzer im Einstieg, weil bei flachem Wasser dieser oftmal vermoddert ist, und dadurch besser zu sehen ist. ( Ist aber persönlicher Geschmack)

  • Zitat

    Original von bubblekönig
    Unsere maximale Leinenlänge (egal ob Feuerwehr, Wasserwacht, DLRG, THW ....) beträgt 60 m. Falls sich jemand mit dem Reel mehr als 50 m von seinem Einstiegsloch entfernt ............. .


    Das ist nicht ganz Richtig .... wir haben uns an die GUV zu halten - dort steht folgendes:


    Zitat

    GUV 2101
    4.4 Leinen
    4.4.1 Signalleinen sind geflochten, haben einen Durchmesser von 10 bis 14 mm und
    eine Seil-Höchstzugkraft von nicht weniger als 2000 N. Sie sind schwimmfähig und gut
    erkennbar eingefärbt. Ihre Länge darf 50 m nicht überschreiten. Mehrere Leinen dürfen
    nicht miteinander gekoppelt werden.


    Beim Eistauchen muss auch jeder Taucher mit einer Signalleine verbunden sein und seinen eigenen Leinenführer haben, d.h. Tauchtrupps von 3 Tauchern welche unter Wasser nur mit Buddyleine verbunden sind sind nicht erlaubt.


    Über Leinensignale kann man sich streiten.
    Laut GUV konnte man früher die Leinensignale mit seinem Leinenführer vereinbaren.
    Aktuell sagt die GUV dass folgende zwingend verwendet werden müssen, zusätzliche können vereinbart werden:


    X = NOT Singal, Tauchgang abbrechen.
    XX = LINKS
    XXX = RECHTS
    XXXX = Austauchen
    XXXXX = Alles in Ordnung?!?


    Laut Lehrbuch Rettungstauchen BRK Wasserwacht (DLRG ist meines Wissens genauso) gibt es dann als Empfehlung bzw. Lerninhalt noch folgende:
    XX Pause X = VOR
    XX Pause XX = Zurück
    XX Pause XXX = Auf der Stelle Suchen
    XXX Pause XXX = Brauche Unterstützung.


    Laut GUV müssen sie Zugsignale mittlerweile auch bestätigt werden. Das ist durchaus okay - aber wohl nicht bei einem Zug ....



    Persönlich muss ich sagen die Signale sind Stark von den Einsatzgewässern abhängig. Einaml ziehen = Notsignal finde ich durchaus Positiv.
    Konnte bis jetzt keine Negativen Erfahrung machen .....



    Gruß,
    Steffen

  • Zitat

    Original von phake
    Laut GUV müssen sie Zugsignale mittlerweile auch bestätigt werden. Das ist durchaus okay - aber wohl nicht bei einem Zug ....


    Wird nicht bestätigt, da Notsignal. Leinenführer kann aber eine 5 abfragen, wenn unsicher und während Reservetaucher ins Wasser geht.