Bauer junior II als Helium Booster

  • Hallo Leute,
    hat jemand von euch längere Erfahrungen hinsichtlich des auftoppens von reinem Helium mit Hilfe des Bauer Junior II? Ich meine nicht die dazu gehörige Technik sondern eher ob es bei euch zu Störungen
    oder Reparaturen am Kompressor geführt hat.Kennt jemand die Gefahren für den Kompressor?


    Gruss Stefan

  • Gab es hier glaub ich schon mal in epischer Länge, bemüh doch in jedem Fall nochmal die Suchfunktion.


    Meine Erfahrung aus zwei Jahren: Läuft.


    Ich pumpe vorher Luft bis er warm ist, ansonsten keine Modifikation, keine Probleme soweit.


    Gruß
    Niko

  • Hallo,


    ich habe zwar keinen Bauerkompressor, aber aus meiner Sicht sollten sich keine Probleme bis auf wenige Heliumverluste beim Pumpen ergeben. Sicherlich gibt es die theoretische Möglichkeit, dass durch stark undichte Kolbenringe viel Helium am Kolben vorbei in die Ölwanne gelangt und an den Laufbuchsen der Ölfilm abreißt. Aber wenn deine Luftlieferleistung im Normalbetrieb(Luft) noch hinkommt, sollten deine Kolbenringe auch noch ihren Zweck erfüllen. ;)


    Zitat

    Ich pumpe vorher Luft bis er warm ist


    Der Tip von Nico ist aber sicher sinnvoll, da die Luftpumpe durch das Helium vermutlich einige Grade kälter läuft.


    Viele Grüsse Rocco!

    ------FOERDESCHLOSSER-----


    „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ Jule Verne

  • Wir konnten neulich einen alten Capitano ersteigern (Baujahr 1976). Der wird beim Pumpen von reinem Helium ca. 20°C wärmer als beim Luftpumpen (mit dem IR-Termometer gemessen). Roccos Aussage kann ich daher nicht so wirklich nachvollziehen.

    "Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zugleich ist." Karl Valentin

  • Zitat

    Original von 12stringbassman
    Wir konnten neulich einen alten Capitano ersteigern (Baujahr 1976). Der wird beim Pumpen von reinem Helium ca. 20°C wärmer als beim Luftpumpen (mit dem IR-Termometer gemessen). Roccos Aussage kann ich daher nicht so wirklich nachvollziehen.


    Das liegt vermutlich am Zustand des Capitanos, vielleicht sind die Ventile nicht mehr dicht mit Helium oder ähnlich. Spontan würde ich ehrlich dazu raten, den mal überholen zu lassen. Denn in der Regel bleiben Kompressoren deutlich kälter beim Heliumpumpen - eigene Beobachtung an mehreren Fabrikaten verschiedener Hersteller und darüber hinaus von unzähligen Leuten so berichtet worden.
    Ich will Euch den frisch erworbenen Moppel nicht madig machen, aber im Ernst: Das ist ungewöhnlich.

  • mein Bauer (IKA14) läuft mit Helium auch deutlich kühler


    Helium hat ja eine deutlich höhere Wärmeleitfähigkeit


    sonst bräuchten wir ja kein Argon zum tarieren

    Nichts ist mächtiger als die Anziehungskraft des Abgrunds

  • Hallo,


    wo habt ihr denn mit dem Thermometer gemessen? ?(
    Ich könnte mir vorstellen das durch die gute Wärmeleitfähigkeit des Heliums die Wärme besser über die Wandung des Zylinders bzw. der Kühlschlangen abgeführt wird. Somit würde man mit dem IR-Thermometer auch an den außen liegenden Teilen eine höhere Temperatur messen. Das Gas was dann in die Flasche kommt, müsste demzufolge kühler sein. :wirr:
    Ist ein halt eine Vermutung :) .


    Viele Grüsse Rocco!

    ------FOERDESCHLOSSER-----


    „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ Jule Verne

  • Ich habe damit gemessen:
    http://www.conrad.de/ce/de/pro…IR-800-20D-IR-THERMOMETER
    und zwar an den drei Zylinder-Köpfen. Beim Luftpumpen ca. 80°C, mit Helium ca. 100°C.


    Dass ein Kompressor beim Helium-pumpen kühler laufen soll, höre ich übrigens zum ersten Mal. Bisher wurde mir immer vom Gegenteil berichtet. hmm....
    Jetzt bin ich leicht verwirrt. :O

    "Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zugleich ist." Karl Valentin

  • Ich hab keinen Bauer, aber mein Mini schnauft das Helium auch so durch...


    Läuft leiser, und kühler als mit Luft.. Wenn mal ein Kolbenring nicht dicht ist merkst Du das ziemlich schnell an der abnehmenden Luftlieferleistung..
    Oder beim Mini über die Entlüftung des Gehäuses... (Da laufen dann die Ölbläschen hoch)


    Bisher habe ich keine negativen Auswirkungen bemerken können, aber ich fülle ja das He auch nur über den Kompi wenn ich muß.. Sprich die Speicherflaschen den Druck nicht mehr hergeben. Und die gehen dann in der Regel mit 5-3 Bar Restdruck zurück.


    ;)

  • Zitat

    Original von 12stringbassman
    Ich habe damit gemessen:
    http://www.conrad.de/ce/de/pro…IR-800-20D-IR-THERMOMETER
    und zwar an den drei Zylinder-Köpfen. Beim Luftpumpen ca. 80°C, mit Helium ca. 100°C.


    Dass ein Kompressor beim Helium-pumpen kühler laufen soll, höre ich übrigens zum ersten Mal. Bisher wurde mir immer vom Gegenteil berichtet. hmm....
    Jetzt bin ich leicht verwirrt. :O


    kann es sein das ihr von Argon gesprochen habt ?


    da läuft er nämlich heißer

    Nichts ist mächtiger als die Anziehungskraft des Abgrunds

  • Zitat

    Original von 12stringbassman
    Dass ein Kompressor beim Helium-pumpen kühler laufen soll, höre ich übrigens zum ersten Mal. Bisher wurde mir immer vom Gegenteil berichtet. hmm....
    Jetzt bin ich leicht verwirrt. :O


    Es ist aber ganz sicher andersherum.


    Der Widerstand, den der Kompressor beim Verdichten überwinden muss, resultiert letztlich aus der Masse der einzelnen Teilchen des Gases. Da Sauerstoff- und Stickstoffatome (als Hauptbestandteile der Luft) deutlich mehr Masse haben als Heliumatome muss der Kompressor hier gegen einen höheren Widerstand anarbeiten.


    Außerdem bilden Sauerstoff und Stickstoff Moleküle, was die Größe der Teilchen und damit vermutlich auch die "Reibung" zusätzlich erhöht. Aber da lass ich auch gerne einen Fachmann drauf antworten...


    Gruß
    Niko

  • Zitat

    Original von IN468
    kann es sein das ihr von Argon gesprochen habt ?


    da läuft er nämlich heißer

    Definitiv Helium. Und wir haben nicht nur darüber gesprochen, sondern es Live und in Farbe durch den Kompressor laufen lassen (Druckminderer an Speicherflasche, Gas in Plastikbeutel strömen lassen und von dort in den Kompressor gesaugt).

    "Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zugleich ist." Karl Valentin

    Einmal editiert, zuletzt von 12stringbassman ()

  • Die Thermodynamik sagt je größer der Isentropenexponent eines Gases desto heißer wird es bei der Verdichtung.
    Der Isentropenexponent ist definiert als das Verhältnis der spez. Wärmekapazitäten eines Gases. Einatomige Gas (wie He) können zugeführte Energie nicht so gut in Rotations- und Schwingungsbewegungen speichern und geben sie deshalb ab.
    Vergleicht man jetzt He (1.66) mit Luft (1.4) wird He beim Verdichten rechnerisch deutlich heißer. Wie heiß genau hängt dann noch stark vom Wirkungsgrad des Verdichters ab.


    Wird der Kompressor jetzt tatsächlich kühler kann ich mir das dann auch nur so wie Rocco versucht hat anzudeuten über die hohe Wärmeleitfähigkeit des He erklären. Sprich das Gas gibt viel Wärme an die Kühlwindungen ab und der Luftkühler ist ausreichend groß dimensionert. Das würde vom Prinzip her auch erklären warum der Kompressor mit Ar heiß bleibt - schlechte Wärmeleitfähigkeit des Ar. Beim Verdichten an sich müsste Ar (Isentr. Exp. 1.66) ähnlich heiß werden wie He.

  • Fällt mir grade noch ein das man beim Ansaugen von He ja nur 1/7 der Masse (im Vgl. zu Luft) in den Zwischenkühler auch wieder abkühlen muss, dafür ist ist die Wärmekapazität 5 mal höher, d.h. nur 5/7 der Wärmemenge bei gleicher Austrittstemperatur im Vgl. zu Luft sind abzuführen. Die Austrittstemperatur ist aber deutlich höher.


    Jetzt wirds kompliziert...sagen wir der Versuch am Objekt hat gezeigt es wird kühler :O
    Niemand von Bauer da? 8)

  • Zitat

    Original von sacraJetzt wirds kompliziert...sagen wir der Versuch am Objekt hat gezeigt es wird kühler :O

    Willst D' mich jetzt ganz verwirren?!?
    Du bist doch höchstpersönlich daneben gestanden und hast eigenhändig gemessen, dass die Zylinderköpfe mit Helium wärmer geworden sind als mit Luft ?( :huhu: :pfeif:

    "Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zugleich ist." Karl Valentin

  • Ich meinte die Kompressoren der Kollegen oben laufen ja angeblich kühler.
    Nett wäre wenn wirklich mal jemand im Vgl. messen würde. Am Besten Austritt 3. Stufe. Sonst bleibt das ne unquantifizierbare Aussage.

  • Zitat

    Original von sacra
    Die Thermodynamik sagt je größer der Isentropenexponent eines Gases desto heißer wird es bei der Verdichtung.


    Ich denke doch das ganze liegt mehr im negativen Joule-Thomson-Koeffizienten des He begründet.
    Vereinfacht gesagt wird es bei Kompression kälter und bei Dekompression wärmer.
    Erst unterhalb der Joule-Thomson-Inversionstemperatur (40K) ändert sich das Verhalten, aber in dem Bereich bewegen wir uns ja nicht.


    Keine Ahnung, warum der Kompressor wärmer wird... Vieleicht durch die schlechtere Schmierung beingt durch die Abkühlung und dem dadurch zäheren Schmiermittel?


    Grüße
    Robert

  • Robert du kannst dich doch nicht einfach hinstellen und mein o.g. Gedöhns mit einem Satz entkräften ;)
    Außerdem hat es einen kleinen Haken, jetzt wirds kryptisch, JT ist ein adiabate Drosselung also ohne "Wärmeänderung" in einem offenen System. Hier kommt die Abkühlung nur aus der Volumenänderung.
    Beim Kompressor trage ich Kraft des Motors aber deutlich mech. Leistung/Wärme ein. D.h. JT überlagert diesen Effekt bestenfalls.


    Hast du mir nicht von "durchgebrannten" Kunststoff Kolbenringen beim Heliumpumpen berichtet?

  • Zitat

    Original von sacra
    Außerdem hat es einen kleinen Haken, jetzt wirds kryptisch, JT ist ein adiabate Drosselung also ohne "Wärmeänderung" in einem offenen System. Hier kommt die Abkühlung nur aus der Volumenänderung.


    Naja, eine Volumensreduktion ohne Krafteinsatz bei gleicher Molekülanzahl geht nicht wirklich.


    Zitat

    Original von sacra
    Beim Kompressor trage ich Kraft des Motors aber deutlich mech. Leistung/Wärme ein. D.h. JT überlagert diesen Effekt bestenfalls.


    Sicherlich spielt da die Reibung auch mit eine Rolle, und beide Effekte werden wohl interagieren. Trotzdem ich, konnte es gestern messen, Beim He pumpen bleibt mein Kompressor auch kühler.


    Der Kompressor war schon auf Betriebstemperatur (hat schon eine stunde lang Luft gepumpt) da hab ich wärend der Kompressor weiterlief die Ansaugung auf He umgesteckt. Innerhalb von drei Minuten ging die Temperatur des Kompressors fühlbar runter.


    Zitat

    Original von sacra
    Hast du mir nicht von "durchgebrannten" Kunststoff Kolbenringen beim Heliumpumpen berichtet?


    Es waren verschmurgelte Ventile.
    Laut Bauer kam das vom He pumpen, so zumindest die Aussage meines Bekannten.


    Was ich mir aber gut vorstellen kann ist dass die Schmierung beim He Pumpen verschlechtert wird. Dann wird es erst kühl, dann warm, dann laut. :)


    Grüße
    Robert

  • Zitat

    Original von Robert
    Naja, eine Volumensreduktion ohne Krafteinsatz bei gleicher Molekülanzahl geht nicht wirklich.


    Deswegen spielt der Effekt bei der Kompression ja keine Rolle :)


    Zitat

    Original von Robert
    Sicherlich spielt da die Reibung auch mit eine Rolle, und beide Effekte werden wohl interagieren.


    Ich rede nicht von Reibung sondern isentroper (De-)Kompression. Die zieht die Temperatur hoch/runter. JT ist ein zusätzlicher (kleiner) Effekt.


    Zitat

    Original von Robert
    Der Kompressor war schon auf Betriebstemperatur (hat schon eine stunde lang Luft gepumpt) da hab ich wärend der Kompressor weiterlief die Ansaugung auf He umgesteckt. Innerhalb von drei Minuten ging die Temperatur des Kompressors fühlbar runter.


    Hmm, ja komisch. Beim Umpumpen drück man zwar nicht gegen 200bar wodurch sich die Druckverhältnisse in den Stufen etwas ändern, aber...
    Messen wäre trotzdem interessant.


    Es lebe das Internet:
    *Link*
    Seite 10
    Für Luft ersetze man den Exponent 0.4 mit 0.3.