Allgemeines zum Thema Trockies (aus: TT-Anzug Scubaforce Explorer)

  • Hallo Leute!


    Ja-Ja es gibt viele, und auch einige gute Trockenanzüge.


    Wie es der Zufall so manches Mal hereinspielt, erhielten wir vor einigen Wochen aber einen praktischen Beweis, was ein wirklich sehr guter Anzug alles aushält.
    Bei aller Dramatik und daraus entstandener Erkenntnis ist die Sache für die beteiligten Personen Gott sei Dank aber glimpflich ausgegangen.


    Eine Gruppe Taucher wurde (auf nähere Angaben des genauen Auslösers wird verzichtet, da für das Ergebnis nicht relevant) von einem doch sehr kräftigem Motorboot erfasst.
    Der Taucher, welcher mit einem 7mm Halbtrockenanzug samt Weste ausgerüstet war erlitt dabei schwere Schnittverletzungen durch den Propeller.
    Der zweite Taucher war mit einem Trockenanzug ausgerüstet, welcher aus Trilaminat mit Cordurabeschichtung hergestellt ist, so wie er auch bei Sondereinheiten Anwendung findet.
    Und jetzt kommt es. Obwohl die Schraube voll über die Oberschenkel gezogen ist, wurde der Anzug dabei nicht zerschnitten und der Taucher hatte lediglich Prellungen aber keinerlei Schnittverletzungen davongetragen.
    Nach Sichtung des Anzuges weist dieser zwar extreme Verfärbungen an den Berührungspunkten auf, hat aber nach wie vor die volle Funktionsfähigkeit.
    Vom Hersteller haben wir im Vorfeld schon immer gehört (und auch mit Zertifikaten eines unabhängigen Textilforschungsinstitutes untermauert)dass jenes von ihm verwendete Material, das mit Abstand am widerstandsfähigsten am Markt ist.


    Nun haben wir auch den absoluten und unanfechtbaren Beweis dafür.


    Wohlgemerkt dass bei einem Anzug um ca. € 1.300,-


    Dass soll einmal ein anderer Hersteller besser machen.


    Ich bin nun seit 30 Jahren in der Tauchbranche und habe mit so ziemlich allen Trockentauchanzügen Bekanntschaft gemacht, da ich einen wesentlichen Teil meiner Taucherkarriere im professionellen Bereich verbracht habe. Aber dieses Ergebnis hat auch mich überrascht und letztendlich von diesem Hersteller total überzeugt.



    Gruß

    Tom


    only if you are prepared to walk outer the limits, you are able to understand the rouls in our life!

  • Ja URSUK!


    Ich sag Euch ich habe kaum besseres getaucht und die Verarbeitung im Detail schon wunderbar. Und das zu diesem Preis, obwohl die Preise 2007 etwas anziehen werden.


    Gruß

    Tom


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  • Und was hat jetzt die Widerstandsfähigkeit des Materials mit anderen beim Tauchen relevanten Eigenschaften wie z.B. Passform, Verarbeitung, Beweglichkeit etc. zu tun?


    Wenn es einzig danach ginge, müssten alle mit 'nem Viking o.ä. tauchen. Robuster Anzug, toll zum Arbeiten, schnell repariert, aber zum Sporttauchen sicherlich nicht optimal.

  • Widerstandsfähigkeit und Verarbeitung gehen eigentlich Hand in Hand.


    Bezüglich Passform lassen diese Anzüge kaum Wünsche offen, darüber hinaus ist für einen Aufpreis von 20% auch die Maßanfertigung erhältlich.
    Dazu gibt es noch die Wahl zwischen Front und Rückenzipp.
    Ich tauche beide und wenn ich einen Partner dabei habe oder an einen Tauchplatz fahre wo Spaziergänger zu erwarten sind, nehme ich immer den Rückenzipp, da mit diesem Anzug konstruktionsbedingt mehr Bewegungsfreiheit gegeben ist.


    Na ja. VIKING ist auch nicht mehr das was es einmal war. Die haben zur Zeit so einige Probleme bei der Nahtdichtigkeit. Grund ist die Umstellung der Materialmischung für die Membran und nun gibt es Probleme mit der Kompatiblität des Klebstoffes.


    Gruß

    Tom


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  • Hallo zusammen,
    nachdem einige meiner Tauchkollegen nun die Kallweit-Anzüge hinter sich haben :evil: werden nun des öfteren Änzüge des italienischen Herstellers AQUA3 gekauft. Sowol Trilaminat als auch Crashneopren (ich glaube 2mm). Schnitt wie der SF Explorer bzw. DUI-TLS mit Teleskop-Torso. Alle sind bisher sehr zufrieden, mal von der lieferzeit der Maßanzüge abgesehen. Die Nähte sind alle Aquasure gedichtet, es werden jedoch kunststoff Trockenzips verbaut mit denen die Leute aber wohl auch bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht haben. Preis der Anzüge etwa 1100 EUR.
    Gibt es mit diesen AQUA3 Anzügen hier im Forum schon Erfahrungen?

  • Vielleicht hab ich da ja was nicht mitgeschnitten, aber seit wann bieten denn Rückenzipps eine größere Bewegungsfreiheit als schräg laufende Frontzips mit Teleskoptorso?

    Richtige Flossen haben 33Ah, aber ganz sicher keine Schlitze!

  • Zitat

    Original von PeterG
    Vielleicht hab ich da ja was nicht mitgeschnitten, aber seit wann bieten denn Rückenzipps eine größere Bewegungsfreiheit als schräg laufende Frontzips mit Teleskoptorso?


    Dem kann ich aber nur anschließen.
    Ich mache nen Luftsprung :D wenn ich meinen Trocki mit Rückenzipp gegen einen in Bauweise ala TLS350 tauschen kann!!!
    Wie ein Rückenzipper "bewegungsfreundlicher" sein kann erschließt sich mir absolut nicht?! ?(

  • Zitat

    Original von PeterG
    Vielleicht hab ich da ja was nicht mitgeschnitten, aber seit wann bieten denn Rückenzipps eine größere Bewegungsfreiheit als schräg laufende Frontzips mit Teleskoptorso?


    Diese Frage stellt sich mir auch.


    Zitat


    Widerstandsfähigkeit und Verarbeitung gehen eigentlich Hand in Hand.


    Auch diese Aussage bedarf einer näheren Erklärung. Was haben Materialeigenschaften mit Verarbeitung z.B. der Nähte zu tun?

  • Passform:
    Wer es jemals wirklich ausprobiert hat, wird es auch umgehend festgestellt haben, dass ein Rückenzipper auf Grund nicht notwendigem Telekopthorso und damit weniger Materiallagen, sowie des fehlenden Frontzipp der ja auch eine gewisse steifigkeit hat im Wasser beweglicher ist.
    Voraussetzung ist natürlich eine perfekt abgestimmte Passform.
    Die wirklich einzigen Vorteile eines Frontzippers bestehen lediglich darin, dass man sich alleine an u. ausziehen kann, sowie darin, dass auf Grund des Teleskopthorso die Längenschnitte nicht so exakt ausfallen müssen.
    Es gibt einen guten Grund, weshalb in der Berufstaucherei so gut wie keine Frontzipper zur Anwendung kommen.
    Auch die meisten Sondereinheiten welche ausschließlich im Team arbeiten bestätigen das immer wieder. Aber wie bereits gesagt "die genaue Passform ist ausschlaggebend" und um dies zu erreichen ist eben bei so manchem Taucher eine Maßanfertigung unumgänglich.


    Verarbeitung:
    Ein Hersteller mit Tradition, welcher sich schon beim Materialeinkauf auf eine bestmögliche Qualität festlegt, wird sich nicht durch schlechte Verarbeitung selbst ein Bein stellen.
    Es sei denn, es geht nur darum mit Dumpingpreisen schnelles Geld machen zu wollen. Das auch das funktioniert liegt daran, dass eigentlich immer mehr Taucher Negeranten sind und sich die Ausübung dieser Tätigkeit eigentlich nicht wirklich leisten können.
    (Ich habe beim Duschen mehr Geld bei mir als so mancher Taucherfreund beim Einkaufen.)
    Aber glaubt mir, wer billig kauft kauft meist teuer, da oftmals doppelt.


    Gruß

    Tom


    only if you are prepared to walk outer the limits, you are able to understand the rouls in our life!

  • STIMMT, wer billig kauft, kauft oft doppelt. Muß zwangsläufig nicht immer so sein, habe ich aber schon so erlebt. Ich selbst bin hier ja eifrige Mitleserin und jetzt ziemlich :wirr: =)
    Was ist denn nun richtig ?(
    Mein Maßanzug wurde auch zu klein geschnitten X( , außerdem schlecht verarbeitet :zeter: und nun möchte ich mir einen Trilaminat Trocki zulegen.
    Habe schon zwei getestet, war aber noch nicht zufrieden. Gibt es wirklich den perfekten Anzug ?(
    Na ja vielleicht werde ich ja auf der Boot kompetent beraten :-D


    Elke das abtauchende kleine Seepferdchen ;)

  • Wer sind denn eigentlich die wiederholt aufgeführten "Sondereinheiten" und welche Relevanz hat das für Sporttaucher?

  • Tja Elke, den absolut perfekten Anzug wirst Du nie finden :zeter:. Du musst eigentlich immer einen Kompromiss eingehen, es sei den, du kannst Dir Deinen Anzug selber schneidern und auch dann bist Du immer am herumbasteln. Ich kanns auf jedenfall nicht. Hab meinen von der Stange gekauft, welcher in der Länge ein paar zentimeter zu kurz ist :traurig:

  • Na, ich seh das so:
    Der Vorteil des Teleskoptorsos ist, daß Du Material hast, welches Du zur Bewegung brauchst, sobald Du den Oberkörper überstreckst. Und wenn Du es nicht brauchst, ist es als Falte um den Bauch aufgeräumt.


    Der diagonale Frontzip behindert Dich bei keiner Bewegung, der Rückenzip ist immer dann im weg, wenn Du die Schultern nach hinten nimmst (wenn Du an die Ventile willst).
    Grüßle
    Peter

    Richtige Flossen haben 33Ah, aber ganz sicher keine Schlitze!

  • @ Mike
    In unserem Fall eben Alarmabteilung der Polizei, sowie das Jagdkommando des Militärs. Und das nicht nur in Ö sondern auch im Benachbarten Ausland sowie Übersse.
    Die Relevancz daraus ist die Bestätigung einer absolut einwandfreien Qualität und langer Haltbarkeit, speziell für das Spielzeugtauchen so mancher Kollegen.
    Immerhin entstammen die meisten Entwicklungen im Tauchbereich sowie auch auf anderen Gebieten aus militärischen Leistungsanforderungen. (GPS z.B.)


    Peter
    Bei einem wirklich durchdachten Rückenzipper ist der Rücken mir ca. 3-5 cm Überlänge bzw. Vorkrümmung geschnitten. Diese Tatsache verhindert eben die von Dir angemerkte Einengung. Und zweitesns ist der Zipp mir einer Überwurflasche abgedeckt.
    Den Rückenzipp musst Du mir erst einmal zeigen, welcher dich beim Erfassen der Ventile behindert.
    Probier es einfach einmal aus, dann wirst auch Du es schnell bemerken.


    Gruß

    Tom


    only if you are prepared to walk outer the limits, you are able to understand the rouls in our life!

  • ich habe erst einmal einen Fronzipper mit Teleskoptorse getaucht und würde dieses System auch bevorzugen, jedoch schränkt mich mein Rückenzip in keiner Weise bei Bewegungen ein und schon gar nicht beim nach hinten greifen.
    Ausserdem: wer sagt, daß man einen Rückenzipper nicht allein anziehen und schließen kann?
    Der Frontzipper war einfach nur bequemer anzuziehen und der Telesoptorso bietet wie Peter schon schrieb etwas mehr Länge wenn man sie benötigt z.B. beim in die Knie gehen.

  • Zitat

    Original von redtech austria
    In unserem Fall eben Alarmabteilung der Polizei, sowie das Jagdkommando des Militärs. Und das nicht nur in Ö sondern auch im Benachbarten Ausland sowie Übersse.


    Aber redtech, genau diese Gruppe tauchen doch nicht Sport, selten Wrack und schon gar nicht zum Spass. Die Anforderungen, gerade wenn ich an Bewegungsfreiheit denke, sind doch da völlig andere als bei einem Sporttauchen (auch wenn er technisch unterwegs ist). Ich durfte gerade erst am Wochenende wieder eine "Upsidedown" Konfiguration einer "Spezialeinheit" bewundern. Hat sicher alles seine Berechtigung - aber nichts mit dem -nennen wir es mal- Freizeittauchen zu tun.
    Ich gehöre auch zur Fraktion der Rückenzipptaucher und hatte noch nie Probleme damit. Aber es ist sicher so, dass man die Arme schon etwas mehr anstrengt. Nur drehe ich ja auch nicht permanent beim Tauchen an den Ventilen. Aber "smoother" gehts eben doch mit dem Frontzip. Ich mag aber eben meinen "Rüzi".


    Die Argumentation, dass die meisten Produkte aus dem Militärischen Berich kommen verstehe ich nicht. Klar sind Produkte und Geräte übernommen worden, aber doch zu ganz anderen Zwecken, die zivilen Nutzungen sind doch in der Regel "Abfallprodukte" der milit. Nutzung. Mit GPS kann ich Raketen ins Ziel steuern und Wracks finden. Wo ist da der ursächliche Zusammenhang? Ich habe doch auch eine Teflonpfanne für meine Spiegeleier und verhalte mich nicht wie ein Astronaut :D


    MONSTI

  • Hi Monsta!


    Da hat du etwas ein bisschen missinterpretiert aber dennoch so manche Situation erkannt.


    1. habe ich nicht gesagt die Produkte kommen aus dem milit. Bereich, sondern deren Entwicklung.
    2.Der Vorteil solcher Entwicklungen liegt doch auf der Hand: Haltbarkeit Zuverlässigkeit usw.auch wenn oftmals vereinfacht.
    3. Oder meinst im Ernst, wenn ein Material den Anforderungen dieser Einheiten entspricht, ist es nicht zum Tauchen in Wracks oder Höhlen
    geeignet ?


    Ich bin der Meinung, dass nämlich genau diese Tatsache der extremen Belastbarkeit von so vielen unserer Taucherfreunden vermisst wird und all zu oft vereinfachte Ware zu absolut überhöhten Preisen angeboten wird..


    Natürlich muss jeder für sich und nach seinen Bedürfnissen entscheiden. Du hast absolut Recht mit deiner symbolischen Aussage "Teflonpfanne-Spiegeleier-Astronaut", dass es keinen Sinn macht sich eine technische Ausrüstung anzuschaffen obwohl man sie gar nicht braucht.


    UPSIDE DOWN ist was feines, es hat sich nur deshalb nicht in der Sporttaucherei durchgesetzt, da (verzeiht mir) das Geschick der meisten Sporttaucher nicht dazu ausreichen würde ohne größere Komplikationen dies Dinger zu handhaben.(Ausnahmen bestätigen hier die Regel)
    Das ist übrigens die einzige Konfiguration wo man in einer Engstelle noch seine Hände zu den Ventilen bringt.
    Probiers einmal aus, so eng kann's fast nicht werden. Und ein unbeabsichtigtes Zudrehen eines Ventiles ist nicht möglich.
    Ganz abgesehen vom Schutz vor Beschädigungen der Ventile und 1. Stufen.
    Und weiters ist bei dieser Konfiguration die körpernaheste Schlauchführung und überhaupt erst deren absolute Eigenkontrolle des Verlaufes möglich.



    Gruß und immer unter dem Motto:
    So viel als notwendig, so wenig wie möglich!

    Tom


    only if you are prepared to walk outer the limits, you are able to understand the rouls in our life!

  • @ redtech


    sorry für meine Direktheit aber ich kann nur sagen: Milchmädchenrechnung


    Genau diese Argumentation habe ich schon damals bei den Viking-Anzügen bis zum Erbrechen über mich ergehen lassen müssen:


    "Was den Ansprüchen von Berufstauchern genügt sollte auch den Anforderungen im Rettungstauchen /Bergungstauchen genügen".


    Die Krux war nur, dass die Anzüge in der gewerblichen Taucherei ofmals nach 10 bis 15 Tauchgängen in kontaminiertem Wasser ausgemustert werden und somit ein (zugegeben sehr teures) Verbrauchsmaterial sind. Da macht sich Keiner mehr Gedanken darüber, dass durch das Fehlen einer Reißverschlussabdeckung diese im Rettungsdienst in schöner Regelmäßigkeit für teures Geld ausgetauscht werden müssen. Ausbaden müssen es dann die Nutzer.


    Wenn man der Werbung Glauben schenkt beliefert derzeit fast jeder in diesem Thread diskutierte Hersteller mindestens eine Rettungsdienstorganistaion und/oder eine Sondereinheit und trotzdem diskutieren wir über Mängel bei Anzügen.


    Um Dir bzgl. hinkenden Argumenten gleichzuziehen: Ein Unimog ist ein super Auto, das genügt sogar den Anforderungen an Baustellen- und Waldarbeiten und man kann natürlich auch auf der Autobahn damit fahren. Was nutzt es mir aber, wenn ich dafür mehr Spritkosten habe als ich im Monat verdiene ?


    Ich persönlich lasse mich von solchen Werbestrategien nicht blenden, sondern kaufe das, was für meine Belange optimal ist und nicht für die anderer :loool:


    Gruß


    Klaus