Neulich, im Spochttaucher...

  • Hey Hoe,


    die Form erinnert an ein wissenschaftliches Paper, aber der Inhalt ist ja bekannt.


    Obwohl ich ehrlich gesagt den Begriff "Essoufflement" auch noch nie gehört hatte ... musste ich ersteinmal nachschlagen.

  • Ich weiss nicht, was Tobi hat. Ich finde es doch durchaus beruhigend, dass der Bundes-Ausbildungshaeuptling des VdST erklaeren kann, dass die Gesetze der Physik beim Sporttauchen nicht gelten, sondern nur die Ausbildungsrichtlinen. Ich habe mir den Leserbrief laminiert und in die Trockitasche gesteckt. Von dort werde ich ihn hervorholen, wenn mein Tauchpartner mich um eine Luftspende bittet, ich aber damit nicht wirklich dienen kann, weil ich fuer 50bar Reserve und nicht fuer eine noetige Luftspende geplant habe.


    Hmm, war halt bisher doch zu dumm, wenn ich auch bei der Ausbildung im Rahmen von VdST-(Anfaenger)-Ausbildung darauf hingewiesen habe, dass bei den dort von den Schuelern erwartete Dekoberechnung evtl auch mal etwas mehr Luft als 50barl vom Tauchpartner zum Aufstieg verwendet werden koennte, siehe http://mathphys.iu-bremen.de/~robert/deko.pdf
    Seite 90 und 104.

  • Hallo!


    Mir sticht da noch etwas ins Auge: Die Prozedur für die richtige Bleimenge. Meiner Meinung gehört da noch dazu, dass der Taucher die Bestimmung der richtigen Bleimenge mit fast leerer Flasche durchführen muss.


    Wird die Bleimenge z.B. mit einer vollen 15L Flasche gemacht und diese von 2220bar auf 50bar runtergeatment, verlierft die Flasche bei 20Grad Wassertemperatur um die 3kg. Und wenn die Reserve im Notfall angebraucht wird, ist mit noch mehr Gewichtsverlust zu rechnen (von 50bar auf 10bar nochmal ca. 0.8kg. Woher soll das gerade ein Anfänger wissen?


    Insgesamt ist dieser Artikel schon etwas gehastet schein mit.


    LG Wolfgang

  • Solch ein Leserbrief zeugt nicht gerade von einer Offenheit Neuem gegenüber :(
    Und läßt mich immer mehr verstehen warum einige "Macher/innen" ausgetreten sind.
    Schade, denn wenn es so weitergeht ist, bleibt und verstaubt der VDST mehr denn je.
    Diese genannte 50 Bar-Regel kann bei Deko-TG´s, die in dieser Ausbildungsschiene fast Gang und Gebe sind, ganz schön ins Auge gehen.


    Den Schwachsinn Blei am Anfang des TG´s zu bestimmen hab ich noch nie verstanden ab dem Moment als mir bewußt wurde dass leere Flaschen ein anderes Verhalten haben als volle.


    Aber was die letzten 10 Jahre gut war, kann ja nun nicht einfach geändert werden :wirr:. Also gehen wir doch am besten wieder alle "back to the roots" :D


    Wolfgang 2220bar sind wohl doch ein bisschen viel :-D ;)


    Grüsse
    Anke

  • Zitat

    Zitat aus dem o.g. Leserbrief von Theo Konken, VDST Fachbereich Ausbildung (http://www.sporttaucher.vdst.de/spt/Spor...9-spt7-2008.pdf)
    Zum Thema Gasvolumenbstimmung beim TG Sporttauchen:


    "...Die Einrechnung einer Gasspende an den Tauchpartner gehört nicht
    dazu. Wir bitten daher, die dort getroffenen Aussagen auf das technische Tauchen zu beziehen und nur bedingt auf das Sporttauchen zu übertragen..."


    Hab bestimmt keine Ahnung von Ausbildung und Sporttauchen, würde meinen, dass die meisten Panikaufstiege samt Druckkammerspaß aufgrund mangelhafter Gasplanung beim Sporttauchen bei Tiefen um die 40m mit zusätzlichem Taskload (Streß, defektes Equipment, höherer Atemverbrauch) ursächlich zu sehen sind. VDST Fachbereich Ausbildung? Da sind die Diving-is-fun-Jungs aus den Staaten ja sicherheitsrelevanter bei der Sache.


    Edit: Der Leserbriefschreiber ist Bundesausbildungsleiter des Verbandes(!)


    Mir wird das hier alles zu technisch...
    A.

    So jung und schon so verdorben - Svea loves Gavin

    2 Mal editiert, zuletzt von *alex* ()

  • Kann oder muss man den Herrn Leserbriefschreiber so verstehen, dass ein Sporttaucher keine Gasspende einkalkulieren muss?


    Ein wenig weit hergeholt: (aber das war der Leserbrief nun auch)


    - TG, 40m mit Sporttauchausrüstung und 15L Flasche. Deko geplant. Sporttauchgang...Da muss ich also laut Verband X nicht für meinen Buddy mitplanen.... bzw ein sich an die Verbandsregeln haltender Buddy plant keine Gasreserven für mich ein.


    Wie schon von Alex erwähnt: da ist der Diving is fun (stimmt ja auch...) Verein aus den USA bedeutend sicherheitsorientierter. Nicht das die mehr als 50bar Planungsüberschuss empfehlen würden...Sie raten aber im gleichen Atemzug von Dekotauchgängen ab.


    Gut, wenn man den Computer zwischen den Ohren noch nicht abgeschaltet hat...


    In diesem Sinne...
    Der Inselaffe

    experience leads to good judgement
    but... experience comes from poor judgement
    Will sagen: jeder fängt mal an

  • Ich wurde ja auch nach den "Diving-is-Fun"-Richtlinien ausgebildet und da war nie die Rede von "Gasreserve für Partner mit einplanen" oder so. Es wurde nur darauf hingewiesen, dass man bei "Tieftauchgängen" einen erhöhten Luftverbrauch hat und daher besser eine größere Flasche mitnehmen sollte. Durch das Deko-Verbot ergibt sich daraus automatisch eine entsprechende Reserve..... :O :( ;)

    "Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zugleich ist." Karl Valentin

  • Inhalt und Form finde ich nicht so beachtenswert.
    Was er damit zu erreichen versucht, ist doch das was
    zu hinterfragen ist.


    Da versucht jemand krampfhaft und halb hysterisch Grenzen
    zu ziehen und sich gegen "Angriffe" zu wehren.
    Nichts anderes macht er hier und dafür werden dann
    Argumente zusammen gekratzt oder wie bei der Sache mit dem
    Auftrieb vom Neorpen mit seiner Weißheit und Kompetenz geprahlt.


    Was dabei rauskommt, sieht man in dem Leserbrief.
    Da wiederspricht er sich selber.
    Einerseits behauptet er das die richtige Bleimenge ungemein wichtig
    ist, andererseits soll aber der richtige Trimm für einen Sporttaucher
    nur von Vorteil, aber kein muss sein.
    Wirklich sehr schön.


    Ich habe keinen Einblick in den VDST. Ist es denn tatsächlich so,
    das die Mitglieder dem Verband davon laufen,
    hin zu den Tech-Organisationen?
    Ist das technische Tauchen inzwischen eine Nemesis für den VDST?


    Gruß Christian

    115% meines Wissen kommt aus meiner Einbildung.
    Und den Rest sauge ich mir aus den Fingern.

  • Wenn ein Bundesausbildungsleiter, quasi Oberhaupt aller Ausbildenden beim Verband, in einem Leserbrief(!) des eigenen Verbandmagazins einen Artikel eines Verbandsmitglieds in sachlich unausgegorenen Art/Weise bemängelt und die sich - völlig zu Recht - auflösenden Trennlinie zwischen dem "Sport" und dem "Tech"-Bereich versucht zu reanimieren, sowie alten Ballast wieder rauskramt - da kann nur gehofft werden, dass nicht mehr davon laufen.


    In der Politik würde wohl nach einem Parteiaustrittsverfahren gerufen... ;)


    A.

    So jung und schon so verdorben - Svea loves Gavin

    3 Mal editiert, zuletzt von *alex* ()

  • Na, nach dem ich die Mai-Ausgabe gelesen habe,
    finde ich den Leserbrief einfach nur noch oberpeinlich,
    sowohl für den Schreibenden, als auch für den VDST
    insgesamt.


    Solcherlei Vereinsmeierei sollte man sich doch besser
    verkneifen.


    Gruß Christian

    115% meines Wissen kommt aus meiner Einbildung.
    Und den Rest sauge ich mir aus den Fingern.

  • Diese Zeilen reflektieren glaube ich am besten wofür der VDST steht …


    Wobei ich hier ebenfalls den Hintergrund dieses Leserbriefs (oder muss man schon Gegendarstellung sagen?) in einem offiziellen Verbandsmagazin bedenklich finde!


    Seit Jahren kämpft man einen Verbandsinternen Kampf (den es nicht gibt) und merkt nicht was das Resultat daraus ist, sondern beweihräuchert sich nach wie vor selbst.


    So denn …

  • Es ist tatsächlich bemerkenswert, sich gegen jede Form der Weiterentwicklung, auch - oder besser: gerade - wenn sie aus einer anderen Richtung kommt und nicht dem eigenen Kopf entspringt, zu verwehren. Getreu dem Motto: "Das machen wir schon 20 Jahre so." Mein Mentor hatte darauf immer eine Standardantwort parat: "Dann machen Sie seit mindestens 18 Jahren was falsch."


    Weiterhin zeigt dieser Leserbrief aber deutlich, dass nach Auffassung des Bundesausbildungsleiters das technische Tauchen ein Nischendasein führen soll. Es soll bloß keiner der lieben Sporttaucher sich mit diesen Ideen auseinander setzen. Nachher müsste man die Prüfungsordnung noch an neue Annahmen anpassen. Nein - die Regeln für das Sporttauchen wurden erstellt und bleiben bestehen. Lang lebe der Klodeckel!


    Man darf gespannt auf die Fortsetzung sein...


    LG
    Jako

  • Hail to the Reserveventil.
    Long live the Klodeckel
    God save the Starrsinn


    Never change a running system...


    Man sichert so eine Ausführbarkeit in irgendeiner Form, verwehrt sich aber jeglichen Fortschritts.


    Ich kenne diese Diskussion leider/gott sei Dank erst seit knapp 1.5 Jahren, dennoch geht sie mir jetzt schon auf den Geist.


    Seit knapp 10 Jahren kenne ich hingegen die allgemeinen Grabengefechte in Sportvereinen (Segelflug, um genau zu sein). Das war mit ein Grund, sich einem anderen Sport zuzuwenden. Wenn ich für jedes Mal, dass ich "Das machen wir schon seit 20 Jahren so" oder "Wir haben den Verein vor 50 Jahren gegründet, wir machen das so wie wir das immer gemacht haben..." gehört habe nen Cent bekommen hätte, würde ich mir um das Anschaffen eines Trockis keine Gedanken mehr machen müssen...
    Das dykkern hat jedenfalls den Vorteil, dass man sich aussuchen kann, ob man an solchen Verbandskloppereien teilnimmt oder nicht.


    Ich jedenfalls bins satt. Ich hör aufs Forum und such meine weiteren Kurse nach dem Ausbilder aus, nicht nach der Org.

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  • Moin, moin


    man muss ja als VDST Mitglied nicht gleich den Verband verlassen, nur weil man sich dem TT bzw. den Erkenntnissen aus diesem Bereich etwas mehr widmet als das von den Oberen gewünscht wird.


    Das "Festhalten" an alten gewachsenen Strukturen zeugt mMn von mangelnder Kritikfähigkeit und äußerst geringem Willen, sich weiter zu entwickeln und Neuerungen zuzulassen.


    Jede/r Tl sollte aber eigentlich genügend Eigenverantwortlichkeit besitzen, Neuerungen wie ein geeigneteres Gasmanagement, eine angepasstere Ausrüstungskonfiguration usw. trotzdem in ihre/seine Ausbildung mit zu übernehmen. Wer wollte uns davon abhalten?


    Und ich bin der Meinung, je mehr an der Basis sich diesen Neuerungen öffnen, desto größer wird irgendwann der Druck nach oben.


    Viele Grüße
    Peter

  • Hi,


    Ich selbst bin ja noch nicht sooo lange dabei, so dass ich hoffentlich noch ohne Scheuklappen an diese Themen herangehe. Auch wenn ich sicher nicht mehr auf das Mischgastauchen (das ist mein Verständnis von Tec) aufspringe, gibt es eben Elemente daraus (und aus DIR) die für alle Taucher interessant sind und je nach TG-Vorhaben übernehmenswert sind, wie 2/3. Regel, Frogkick, längerer Schlauch, Deep Stops und mehr. Die Tauchausbildung sollte enstprechend innovativ verstanden und gestaltet werden.


    Ich würde sowohl die Begriffe Tec als auch Sporttaucher aus unserem Sprachschatz streichen. Imho gibt es einfach nur Taucher mit verschiedenen Spezialisierungen und Interessen - weniger prinzipiell sondern je nach Vorhaben. Und die Grenzen sind fließend, wie das Wasser. Eigentlich eine spannende Sache, die das Lehren nie zurt Routine werden lässt!


    Grüße
    Klaus

  • Zitat

    Original von kwolf ...Imho gibt es einfach nur Taucher mit verschiedenen Spezialisierungen und Interessen - weniger prinzipiell sondern je nach Vorhaben. Und die Grenzen sind fließend, wie das Wasser. Eigentlich eine spannende Sache, die das Lehren nie zur Routine werden lässt!...


    Du sprichst mir aus der Seele.


    Grüße,
    Bernhard