Kalk raus- und wiederreinfüllen beim pSCR

  • Hallo Markus,
    Theorie und Praxis...Niemand kann nach dem Tauchen mit Bestimmtheit sagen, bis zu welcher "Dicke" der Kalk unbrauchbar geworden ist (Indikatoren sind heir kein sicheres Anzeichen)- und ob nicht doch schon durch schlechtes Packen oder verglbaren Fehlerquellen "tiefer" in der Kalksäule sitzende Kalkkörner von Aufsättigung betroffen sind.Und wie schon angerissen-
    Kannst Du sicherstellen(!), daß Du bei der Weiterwendung nicht doch unglücklicherweise einen Channel mit verbrauchten Körnchen gefüllt hast?? Worüber diskutieren wir hier eigentlich- um eine Kalkfüllung- weil Sparen groß angesagt ist??
    Theoretisch ist ALLES machbar...- praktisch kann es das "gewesen" sein...
    Grüß-le!

  • Ich verstehe es auch nicht,
    ich spare ja nichts wenn ich die Brösel rausleere zum trocknen um sie hinterher wieder einzufüllen.
    Ausser vielleicht das durch das hin- und herschütten noch mehr Staub hat weil die die Dinger zerfallen.


    Wer unbedingt sparen will,
    kauft entweder gleich eine Tonne Kalk,
    oder einen billigeren als 797
    und lässt alle gleich viel länger drinn.
    Anstatt der 180 Minuten wie bei meiner Kiste beschrieben,
    gehen sicherlich auch 240 Minuten und vielleicht auch viel mehr.
    Nur denke ich die genau wissen wielange sind nicht mehr bei uns.

  • Zitat

    Original von Markus
    Wenn es sich so verhält, glaube ich das durchaus.
    Es wäre halt nett zu wissen, warum es so ist.


    Grob vereinfacht kannst Du es Dir so vorstellen: Beim wiederbefüllen kann sich der Kalk so anordnen, dass sich auf der Gesamtlänge des Scrubbers verbrauchte Kalkteilchen an einer Stelle übereinandertürmen. So bildet sich dann ein Kanal durch den ein Bruchteil des verbrauchten Gases ohne jegliche Reaktion durchströmen kann. Dieser Vorgang wiederholt sich und wiederholt sich und und und.. irgendwann wird dann die CO2 Konzentration so hoch, dass es Probleme macht.
    Dazu kommt, dass das Atemgas eben auch nicht vollkommen gleichmäßig durch den Scrubber strömt..

  • Kann mir bitte jemand den Sinn dahinter erklären warum man das eventuell macht,
    ich meine den Kalk auskippen und wieder einfüllen?


    Ich habe es auch schon getan, aber nur weil der Kalk so dicht eingerüttelt war nach der Fahrt an den Lago das es sich fast nicht mehr atmen lies.
    Dazu muss ich sagen, das ich den TG damals nach nicht mal 10 Minuten abgebrochen habe.

  • Früher wurde dies wohl generell so gelehrt.
    Vorteil wäre genau was Du beschreibst. Man kann den Scrubber eben neu packen und so eben Kanalbildung durch Setzungen bei Transporten etc. vermeiden bzw. auch das der Atemwiderstand zu hoch wird..

  • Hallo Ihr raus und rein Füller. :)


    habt ihr im Sommer keine Bedenken wegen Keime und Pilzen? Feucht, warm usw.


    Gruss Mike

    German quarry pond diver :taucher:


    ***Die Natur ergreift immer die Partei des versteckten Fehlers.***

  • warum im Sommer?


    aber nö, sind doch meine eigenen und die dürfen sich vermehren :-)


    Möchte jetzt keine Diskussion los treten über Desinfektion von Kreiseln etc. das hatten wir schon mal :-)

  • Zitat

    Original von Charly
    Also ist eigentlich nicht die Feuchte der Antrieb und auch nicht der Geiz.


    Ich würde als Hauptantrieb den Geiz sehen.
    Repacking ist die Methode die am meisten dazu animiert es mit dem Kalksparen zu übertreiben.


    Ich rechne mal.


    Man braucht ca. 100kg Kalk für 100h auf einem fiktionalen 3kg/3h Scrubber.
    Ein 6h- Repacker kann hier 50kg Kalk sparen, ca. 150-300EUR pro Jahr je nach Einkaufpreis und Kalksorte, peanuts in der Gesamtansicht der sonst so anfallende jährliche Kosten fürs Hobby inkl. Sprit, Reisekosten, der eigene glänzende SUV usw...


    Das Risiko, einen unkontrollierbaren CO2-tox zu erleben steigt um ein vielfaches an...
    Hat mir grad wieder jemand erklärt dass er mit 2,7kg Kalk 7 Stunden Repacking macht, auf einem axialen Scrubber der beim Durchschlagstest weit unter 3 Stunden durchschlägt... hm....das halte ich für einen brutale Verkleinerung des Sicherheitskorridors.


    Zuoft werden xStunden die ein Scruber am Stück getaucht wurde bei Explorationstg unreflektiert übersetzt in xkg=xStunden Standzeit bei repacking.


    Der extremste Kalksparer in meinem lokalen taucherischen Umfeld hat sich auf einem pSCR-Eigenbau auch nie unter 6 Stunden Repacking bewegt, über drei bis vier Wochen verteilt.


    Er hat sich einen heftigen Pilz in der Lunge eingefangen an dem er ewig lang laboriert hat, mit breiter Phalanx an superharten Medikamenten.
    Ausserdem hat er sich in unvermittelt höherer Atemarbeit bei Strömung im Meer, um die 40m solo einen dermassenen CO2-Hit geholt, knapp überlebt....der Mann taucht seitdem extrem flach soweit mir bekannt,
    der pSCR liegt in der Ecke.
    Wie ich immer wieder gern betone, ein jeder Rebbifreund sollte sich mindestens einmal einen ordentlichen CO2tox gönnen unter extrem kontollierten Bedingungen,
    da sind 150-300EUR Ersparnis pro Jahr schnell als irrelevant klassifiziert.


    hoffi

  • Hai Hoffi,


    ganz ehrlich... ich brauche keinen ordentlichen CO2 Tox, um zu kapieren, dass ich mit meinem Kalk so nicht umzugehen habe. Wobei ich es unter kontrollierten Bedingungen schon mal gerne ausprobieren würde. ;-)
    Aber ich kann deine Erfahrung nur bestätigen. Leider muss ich dazu sagen, dass mir hier die pSCR Front am häufigsten negativ aufgefallen ist, soll aber nicht heißen, dass die CCR Taucher besser sind.


    Warum greift der menschliche Geiz bei solch existenziellen Themen, aber wenn es darum geht noch ein paar schicke Cooper Hoses an das Gerät zu schrauben, ist jeder Preis recht.


    Viele Grüße


    Volker

    Bitte beachten Sie auch die Rückseite dieser Nachricht.

  • Zitat

    Original von volker_holthaus
    .... Wobei ich es unter kontrollierten Bedingungen schon mal gerne ausprobieren würde. ;-)...


    Ja.. Diese Aktion hat sich ja leider eher im Sande verlaufen.. würde da auch gerne mal die Erfahrung sammeln.
    Hatte auch schon einen Live aber da meiner Vermutung nach eher durch schlechte Abatmung.. Würde gerne wissen ob es einen Unterschied macht wenn der Scrubber durchschlägt.
    Wobei letztes WE in Hemmoor war mir so, als wäre es passiert.. Hier allerdings ohne hohe Atemfrequenz aber durch immer weiter ansteigende Kopfschmerzen (wie bei Sparatmung in OC).. Hab dann erst lange mit Spülen rumgemacht um dann zu m Schluss doch mal auf BO zu gehen..


    Anyhow..
    ich denke nicht dass der Antrieb für Wiederbefüllen, oder Standzeiten strecken der blose Geiz ist, sondern vielmehr der Widerwille gegen Verschwendung. Nur so macht es Sinn für sein Equipment ohne mit der Wipmer zu zucken tausende auszugeben und dann beim Kalk "kleinlich zu sparen".
    Ich bin da auch nicht ganz vor gefeit.. Ich halte mich zeimlich strikt an die 3 h bei meinem (vielleicht in EGY mal ein halbes Stündchen länger im flachen, wenn ich weiß dass ich keine grosse Anstrengung hatte und im Warmwasser bin), aber mir tut es jedesmal etwas im Herzen weh wenn ich den Kalk wegschütte und der höchstwahrscheinlich zum großen Teil noch allemal gut ist. Nicht wegen der Euro die in die Tonne gehen, sondern weil es "verschwendet" ist..
    Einzig die Logik bringt mich dann wieder dahin, dass das handeln (wegschütten und "verschwenden") schon richtig ist und dass das Leben halt mehr wert ist..
    Ist halt so ne Sache mit dem Verschwenden und den Prinzipien. Mein Schwiegervater z.B. isst auch oft noch angegammelte Sachen, denn bei ihm werden aus Prinzip und seiner Erziehung keine Lebensmittel weggeworfen ! :wirr:


    P.S.: ach so diesbezüglich ist natürlich der Revo sehr schön.. da tut das Herz nehme ich an dann immer nur halb so weh beim wegschütten ;)

  • Hai Leute,
    so ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und die Studie von Jörg Hess organisiert (zu finden übrigens im IANTD normoxic trimix manual) und habe danach auch noch mit Jörg telefoniert, um meine Fragen zu klären.
    Danach hat sich meine Meinung, dass Repacking absoluter Quatsch ist, noch verstärkt. Ich kann jedem die Lektüre ans Herz legen, denn es werden auch noch anderen interessante Punkte bezüglich Konvektion und Kalktemperatur aufgeführt. Wirklich sehr interessante Lektüre.


    Viele Grüße


    Volker

    Bitte beachten Sie auch die Rückseite dieser Nachricht.

  • Hallo Volker,


    hast Du die Studie bzw. das Manual? Wuerde sie gerne lesen.
    Wir sehen uns ja bald :-)


    Gruesse Anne

    "Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die andern können mich"
    Konrad Adenauer
    DWDD :engelNX:

  • Hallo Volker,


    die Studie würde mich auch interessieren.


    Ist die Studie komplett in dem Manual drin? (Kann ich mir fast nicht vorstellen). Hast Du eine genaue Quellenangabe für die Studie oder eine Bezugsquelle?


    Danke & Grüße
    Peter

    Richtige Flossen haben 33Ah, aber ganz sicher keine Schlitze!

  • Also die Studie ist nicht vollständig, sondern in gekürzter Form im Manual. Aber ich habe auch mit dem Autor gemailt und telefoniert und er hat gesagt, das Wichtigste ist im Manual enthalten.


    Ihr könnt also beruhigt euch das Manual zu legen. Ich selber habe es hier bestellt (Kosten 38,- EUR inkl. Versand):


    info@iantdbenelux.com


    Viel Spass damit.


    Gruß


    Volker

    Bitte beachten Sie auch die Rückseite dieser Nachricht.