VDST Hotline = Nutzlos!!

  • Moin moin,


    ich möchte euch darauf aufmerksam machen, dass ihr euch bitte nicht auf die VDST Hotline verlassen solltet. Ich dachte immer wenn etwas ist, erreiche ich jemanden bei der 24h-Notrufhotline und mir wird sofort geholfen. Dem ist nicht so!! Wie ich dieses Jahr schmerzhaft erfahren durfte! Zum Hintergrund sei nur soviel gesagt: Tauchunfall nach TG 45m GZ 35min, starke Schmerzen und Übelkeit, Verdacht auf DCS. Beim 1.Anruf wurden wir beim verbinden zum Tauchmediziner aus der Leitung geworfen. Beim 2.Anruf (direkt danach) ging der Arzt dran und teilte mit: Er habe gerade keine Druckkammerliste dabei und wir sollen den normalen Notruf 112 wählen. :Haare: Ob irgendwo eine Druckkammer Bereitschaft hat weiß er nicht. Also ganz toll! Dafür hat man also eine Tauchunfallhotline. Durch das Anrufen der VDST-Hotline ist wertvolle Zeit verloren gegangen. Bedingt durch die nicht vorhandene Hilfe/Info der Hotline kam es zu weiteren Verzögerungen und sogar zur verspäteten Behandlung der Ärzte (Druckkammerfahrt erst nach 24h nach dem Unfall :mittelfinger: ).



    Deswegen: VDST Hotline = Nutzlos!! X(

    save cave diving!


    Gruß
    René
    ____________________________________________


    Teamgeist mit Solokompetenz. Never stop to explore.

    2 Mal editiert, zuletzt von René Meinel ()

  • Sers,


    ich würde in einem Land mit funktionierendem Rettungswesen (wie z.B. Deutschland) immer zuerst einen Notruf an die Rettungsleitstelle absetzen, der Umweg über die Hotline der Tauchversicherung ist verschwendete Zeit wenn es ernst ist. Danach kann ich immer noch dort anrufen und um Unterstützung bei der weiteren Koordination der Behandlung bitten.
    Und zumindest die Leitstellen hier im Münchner Raum wissen, was sie bei einem Tauchunfall machen sollen, die starten das ganze Programm wenn sie nur das Wort "Taucher" hören (sebst wenn es kein Tauchunfall ist).


    LG
    Doc

  • Nun ja, das mag im Münchener Raum so sein. München ist aber nicht ganz Deutschland. Es lief deutlich schlechter bei uns. Mitarbeiter aus´m Rettungswagen die "Tauchunfall" nicht hätten schreiben können... Ein Notarzt (Auch keine Ahnung vom Tauchen), der sich erst einmal den See angeschaut hat...


    Es ging um die Information WO die nächste Druckkammer ist, die angeflogen werden kann. Da kam nichts und das ist mehr als traurig.


    Bzgl. der weiteren Unterstützung der Hotline..."der Arzt im Krankenhaus (Kein Taucharzt) wird schon alles richtig machen...":zeter:


    Nun ja, man lernt dazu.

    save cave diving!


    Gruß
    René
    ____________________________________________


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    2 Mal editiert, zuletzt von René Meinel ()

  • Und was hast du dann unternommen, hast du Kontakt zum VDST aufgenommen und den Fall geschildert?
    Wie war denn die Reaktion der Geschäftstelle oder von Konrad Meyne als Fachbereichsleiter?


    Grundsätzlich ist das ein absolutes Armutszeugnis des Mediziners am anderen Ende der Telefonleitung. Zum Glück warst du in Deutschland und nicht irgendwo in einem Land mit weniger schnellem Rettungsdienst.
    Mit dem Rettungsdienst hast du tatsächlich Pech gehabt, aber aus eigener Erfahrung in diesem Bereich kann ich dir sagen, dass es meistens anders läuft.


    Gruß,
    das Urmel

  • Moinmoin,


    es ist recht bescheiden, wenn die Taucherhotline für Notfälle keine aktuelle Liste der zur Verfügung stehenden Dekokammern vorweisen kann, und Dir zudem nichtmals ein Verfahrensblatt an die Hand gibt (wobei die Information mit der 112 schon gut war) ....


    ...das erste Telefonat sollte aber tatsächlich immer dem Rettungsdienst gelten, damit ein schneller Transport in ein geeignetes Krankenhaus/Druckkammer gegeben ist. Eine Behandlung vor Ort ist ehe sehr beschränkt/eingeschränkt...und sollte es zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes kommen, incl einer Reanimationspflicht, entspannt es die Situation ungemein, wenn der Rettungsdienst da ist (selbst wenn er seinen Namen nicht richtig schreiben kann, ne Rea kriegt der hin ;) )


    Das Organisatorische kann immer noch bewerkstelligt werden, wenn der Rettungsdienst unterwegs ist (evtl dann die Hotline anrufen...aber es scheint ja nichts zu bringen !:X )
    Die Leitstelle des Rettungsdienstes/der Feuerwehr hat die Dekokammerlisten und hat auch die Möglichkeit, diese recht schnell zu kontaktieren. Notfalls sagt man dem Menschen am anderen Ende, oder auch dem Notarzt bzw Rettungsdienst) bescheid, das es Sinn machen würde, sich um eine hyperbare Behandlung zu kümmern.


    Es ist nunmal so, das ein Tauchunfall für den Rettungsdienst nichts alltägliches ist. Umsobesser ist es, wenn ein Taucher dabei ist, der dem Rettungsdienst gezielt Auskunft geben kann...und dieser ist für die gegebenen Informationen in der Regel sehr dankbar.



    cheers, der arni

  • Vorweg gesagt finde ich das auch eine sehr schlechte Leistung.


    Allerdings habe ich bereits seit vielen Jahren (genau genomen seit meinem Rescuekurs) alle Druckkammern in DE in meinem Handy gespeichert. Und auch die Erstellung von Notfallplänen ist für mich keine Nummer aus dem Kurs, sondern gelebte Praxis. Wann immer ich an mir unbekannten Gewässern tauche, mache ich mir darüber Gedanken.


    Von der Hotline erwarte ich mehr Beratung als Notfallhilfe, z.B. bei der Beurteilung von Symptomen oder auch Hilfe bei Unfällen im Ausland.


    Persönlich habe ich einmal bei der Hotline von Aquamed angerufen und dort sehr gute Unterstützung erfahren. Dabei ging es allerdings tatsächlich um die Beurteilung, ob von mir beobachtete Symptome DCS-versächtig bzw. behandlungsbedürftig sind. Das aber wirkte sehr kompetent.

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    Die Notwendigkeit zu entscheiden reicht manchmal weiter, als die Fähigkeit zu erkennen.
    Immanuel Kant

  • Die Hotlines habens aber auch nicht leicht... Aufgrund der Finanzprobleme sind fast alle Kammern aus der 24h-Bereitschaft ausgestiegen.


    Wer Lust hat, lese mal nach: PDF


    Unfallfreie Grüsse

  • Ich sage mal Provokativ da bist Du selbst dran schuld!


    Was tauchst Du irgendwo und erkundigst dich nicht vorher wie die Gegebenheiten vor Ort sind.


    Wenn Du die VDST Hotline nutzt bist du ja auch dem VDST angeschlossen in einem Verein, somit hast Du CMAS Ausbildung und da ist ja überall die gleiche Ausbildung.


    Somit hast du beim CMAS ** gelernt wie du dich vorbereiten sollst.
    Nicht gemacht selbst dran schuld.
    Noch Idiotischer ist wertvolle Zeit wenn es denn ein Notfall ist mit einer Hotline zu vergeuden.


    Das Rettungsnetz in Deutschland ist so gestrickt das innerhalb 15min überall ein RTW oder NAW ist.


    Voraus gesetzt Du hast dich davor erkundigt wo Du bist und weist deinen Standort.


    Leider gibt es hier keinen Smili mit einem Brett vor dem Kopf.

    Toleranz bedeutet das unbewertende, ge-lassene, gleich-gültige Betrachten und Annehmen des Gegenübers mit dem Wissen, das Alles seine Berechtigung hat und ist, wie es ist.


  • Hallo Peter,


    Du hast sicherlich einerseits recht damit, dass die Planung für den Notfall zu einer guten Tauchgangsvorbereitung gehört.


    Dies ändert aber nichts daran, dass die Hotline des VDST in diesem Fall nicht funktioniert hat und der Verband im Interesse seiner Mitglieder die Ursachen hierfür klären und beseitigen sollte.


    Eine einseitige und zudem beleidigende Schuldzuweisung an Rene ist völlig unagebracht und inakzeptabel.


    Viele Grüße
    Niko

  • So was tritt man dann aber nicht hier in einem Forum Breit,
    zumal keiner weis was stimmt und was nicht.


    Hat er den Mark Niederhöfer (Geschäftsführer) angeschrieben und mit ihm Gesprochen ?


    Da sollte wohl jemand nochmal ganz Tief in sich gehen und sich fragen ob so ein Unsachlich und einseitig geführter Beitrag anderen weiter hilft.

    Toleranz bedeutet das unbewertende, ge-lassene, gleich-gültige Betrachten und Annehmen des Gegenübers mit dem Wissen, das Alles seine Berechtigung hat und ist, wie es ist.

  • Eine eigene Liste mit Druckkammern dabei zu haben ist zweifellos gut. Ich hatte die Nr. einer Kammer in der Nähe dabei, nur das diese Kammer seit ein paar Monaten keine 24h-Bereitschaft mehr hatte… Siehe Beitrag von wwjk.
    Und genau diese Info bzw. eine ständig überarbeitete und aktualisierte Liste erwarte ich von einer Hotline. Schön, dass das bei Aquamed funktioniert hat.



    @ Rheinpeter, meine gute Erziehung vergesse ich wegen Dir bestimmt nicht! Auch scheinst Du das Niveau eines anderen Taucherforums hier mit einbringen zu wollen.:kotz: Ich gehe fest davon aus, dass das ganz sicher nicht funktionieren wird! Nun ja. Theorie und Praxis. Die Regel sind wohl die 15min bis ein RTW eintrifft. Vergiss nicht, Ausnahmen gibt es immer. Gerade in etwas ländlicheren Gegenden. Der Standort war bekannt, viele Handy´s gab es auch. Sauerstoff wurde geatmet bis der RTW eintraf.
    @ Rheinpeter, ich trete nicht :P . Ich habe informiert wie gut die Hotline ist:
    :schlafen:
    IMHO.


    Ich würde hier nicht so offen und mit meinem realen Namen schreiben, wenn es nicht so gewesen wäre!

    save cave diving!


    Gruß
    René
    ____________________________________________


    Teamgeist mit Solokompetenz. Never stop to explore.

    6 Mal editiert, zuletzt von René Meinel ()

  • Zitat

    Original von RheinpeterDas Rettungsnetz in Deutschland ist so gestrickt das innerhalb 15min überall ein RTW oder NAW ist.

    "Alle Theorie ist grau, und nur der Wald und die Erfahrung sind grün."
    Zum einen unterscheidet sich das von Bundesland zu Bundesland, zum anderen werden da auch Rettungshubschrauber mit eingerechnet, womit man ein recht großes Gebiet in 15 Minuten in der Theorie zwar erreichen kann, in der Praxis aber niemals. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß selbst im Großraum Stuttgart es schon mal über 30 Minuten daueren kann, bis die Rettung eintrifft.

  • Wir ärgern uns über 15-30 Minuten. Stell Dir das in Irland vor, da habe ich über 6 Stunden auf den RTW gewartet.
    Die gleiche Zeit haben wir dann nochmal gebraucht um den Weg von Skibbereen nach Galway im RTW zurückzulegen.
    Sie wollten aus Sicherheitsgründen nicht fliegen.


    Gruß, Roman

  • Zitat

    Original von Urmel2401
    Und was hast du dann unternommen, hast du Kontakt zum VDST aufgenommen und den Fall geschildert?
    Wie war denn die Reaktion der Geschäftstelle oder von Konrad Meyne als Fachbereichsleiter?


    ... das hier ist eigentlich die interessanteste Frage, die sich auf dem Posting ergibt.

  • Zitat

    Original von André


    ... das hier ist eigentlich die interessanteste Frage, die sich auf dem Posting ergibt.


    Das würde mich auch sehr interessieren. Von meinen Erfahrungen aus diversen Verbandstreffen/Seminaren her ist die Qualität der Druckkammer ein Thema das sehr ernst genommen wird.


    Wenn das alles so passiert ist schreib es auf und schick es an den VDST. Ich kann dir fast garantieren dass solche Berichte heftige Diskussionen auslösen.

  • Auch wenn es sich bei der Schilderung von René (hoffentlich) um einen Einzelfall handelt, darf ein solcher nicht passieren. Daraus eine Verallgemeinerung herzuleiten ist wahrscheinlich nicht zutreffend, wirft aber dennoch einen Schatten auf die Notfall-Hotline des VDST. Schließlich ist man im Zweifel nämlich genau auch ein Einzelfall. ;)


    Bezüglich der Wahl des Notrufs bin ich zwiegespalten. Ist die Hotline des Versicherers kompetent, kann ein Anruf dort eine schnellere und kompetentere Hilfe auslösen als man dies selbst in der Aufregung zu erreichen vermag. Dies gilt insbesondere im Ausland, wo gegebenenfalls andere Systeme, Notrufnummern und vor allem andere Sprachen gelten.


    Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass DAN einen Tauchunfall in Kroatien hervorragend gemanaget hat. Beim Anlegen im Hafen stand der RTW bereit und die Leute wussten, was zu tun war, die Druckkammer war informiert. Im Anschluss wurde von DAN täglich ein Statusbericht per Telefon abgefordert, wie es dem Patienten geht und ob noch eine Hilfestellung von Seiten DAN aus erfolgen könnte. Auch wenn ich mich wiederhole: Die DAN-Versicherung ist ihren (letztlich lächerlich kleinen) Beitrag absolut wert!


    LG
    Jako

  • Ich bin auch beim VDST versichert und hatte einmal ein "Unfall" wo mir sehr schnell, und gut geholfen wurde.


    Der "Unfall" passierte am Wochenende.


    Hotline angrufen - Rückruf durch einen Taucharzt aus München - er leitet die Druckkammerbehandlung auf der Feuerwache 5 ein - die weiteren Druckkammerfahrten fanden im Hypozentrum München statt.


    Die Kostenübernahme lief alles Reibungslos ab.


    Es geht also auch anderst.


    Gruß


    Mathias